Die Rotunde ist in drei Jahren fällig

Foto: Aste
3Bilder

Seit das Riesenrundgemälde nicht mehr die Innsbrucker Rotunde ziert, ist es still geworden um den historischen Bau. Aber die Zeit drängt, denn lange kann die Rotunde so nicht mehr bestehen.

(vk). Das neue Museum Tirol Panorama am Bergisel hat derzeit oberste Priorität im Land Tirol – Für die Rotunde bleibt daher vorerst keine Zeit. Das bestätigt auch Kultur-LR Beate Palfrader: „Bis zur Eröffnung des Museums am 12. März passiert mit der Rotunde mit Sicherheit nichts“, lässt Palfrader verlauten. Allzu lange darf sich die Politik zumindest nicht mehr Zeit lassen. Denn das Holz in der Rotunde ist morsch. „Wir müssen mit Wintern wie 1999 rechnen, kommen solche Zeiten auf uns zu, gebe ich der Rotunde und der alten Hungerburgbahn noch drei Jahre. Dann geht nichts mehr“, so der Statiker Christian Aste, der schon zwei Mal ein Gutachten über die Rotunde erstellt hat.

Temporäre „Gipshaxen“
Im Winter 2000/2001 wurden der Rotunde schon „Gipshaxen“, angelegt, wie es Statiker Aste bildlich beschreibt. Es wurden damals einige Balken mit Nagelbrettern verstärkt und Stützen eingebaut. Diese Verstrebungen waren aber nur als Stabilisierungen bis 2008 gedacht.

Fotos: Aste
Aste liegt vor allem die damalige Zimmermannsarbeit am Herzen. „Das Dachgewölbe ist wie ein Schirm, so etwas neu zu bauen, kostet heute sicher über 2 Mio. Euro, wenn es überhaupt noch jemand so zu Stande bekommt“, weiß der Statiker sehr genau.

Ein Zelt ohne Isolierungen
Das derzeitige Problem der Rotunde ist, dass es einem Zelt ähnelt und keine Isolierungen aufweist. „Die Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen schwanken sehr stark. Dadurch bildet sich vor allem an dem Fensterring Kondenswasser. Dieses fließt auf die Balken, die dadurch faul und morsch werden“, beschreibt Aste das bauphysikalische Problem. Eine rein statisch-konstruktive Sanierung kostet laut Aste ca. 1,5 Mio. Euro. Um eine ganzjährige sinnvolle Nachnutzung zu ermöglichen (bauphysikalische und statisch-konstruktive Sanierung und unter Umständen Nutzung des Gebäudes über mehrere Geschosse samt Einbau technischer Infrastruktur) sind laut Dieter Probst vom Land Tirol nach ersten vorsichtigen Schätzungen Investitionskosten von ca. 7,3 Mio. € zu erwarten.

Zudem sollte auch die Umgebung der Rotunde miteinbezogen werden. Beispielsweise gibt es dort keine Parkplätze.

Vom Aquarium bis zum Büro
Würde man die Rotunde öffnen, sodass die Luft durchzieht, müsste nur die konstruktive Sanierung vorgenommen werden. Beispielsweise würde sich das Gelände dann für einen überdachten Marktplatz eignen. Andere Vorschläge für die Rotunde gab es bereits unzählige: Vom Büro des Denkmalamtes, über ein Restaurant bis hin zum Aquarium war alles dabei. Nur eines ist sicher, die Politik muss sich sputen! Das sieht auch Vizebgm. Franz Gruber so.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

1 Kommentar

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.