MCI WELCOME 2023
Eröffnung des akademischen Jahres vor 1200 Gästen

MCI-Rektor Andreas Altmann mit Sviatlana Tsikhanouskaya | Foto: Thomas Steinlechner
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  • MCI-Rektor Andreas Altmann mit Sviatlana Tsikhanouskaya
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Auch zu Beginn des Studienjahres 2023 ließ sich das MCI nicht nehmen, einem ganz besonderen Gast eine Bühne zu bieten. Die Rede ist von Sviatlana Tsikhanouskaya, der im litauischen Exil lebenden, in absentia zu 15 Jahren Haft verurteilten Oppositionsführerin und Präsidentin des belarussischen Exilkabinetts.

INNSBRUCK. Mehr als 1.200 Gäste im vollbesetzten Congress Innsbruck wurden Zeuge eines mitreißenden Vortrags mit anschließender Podiumsdiskussion von Sviatlana Tsikhanouskaya. In diesem schilderte sie ihren Weg in die Politik, die dramatische Situation in Belarus, die Inhaftierung ihres Mannes zu 18 Jahren strenger Haft wegen „aufrührerischen Verhaltens“ unter dem Lukaschenko-Regime und die Bedeutung von Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit in Europa und der Welt. In Zusammenarbeit mit der MCI Partneruniversität UC Berkeley wurde der Gastvortrag über einen Livestream weltweit übertragen. Teil der Gesprächsrunde seitens des MCI war Rektor Andreas Altmann, live zugeschaltet von der UC Berkeley waren Jeroen Dewulf, Leiter des Institute of European Studies und John Connelly, Leiter des Institute of Slavic, East European and Eurasian Studies.

Erfolgreiches MCI Welcome 2023 in einem vollbesetzten Congress Innsbruck | Foto: Thomas Steinlechner
  • Erfolgreiches MCI Welcome 2023 in einem vollbesetzten Congress Innsbruck
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Eine bewegende Geschichte

In ihrer bewegenden Rede skizzierte Sviatlana Tsikhanouskaya das Schicksal ihres vor drei Jahren entführten Ehemannes Sjarhej, von dem sie nicht einmal wisse, ob er noch am Leben sei, sowie die dramatischen Entwicklungen in Belarus in den letzten Jahren. Als sie 2020 nach der Inhaftierung ihres Mannes seinen Platz als Präsidentschaftskandidatin einnahm, tat sie dies nicht nur für ihre Familie, sondern für ganz Belarus. „Alles, was ich bisher getan habe, habe ich aus Liebe zu meiner Familie getan, denn in Familien kümmert man sich umeinander. Und mir ist klar geworden, dass meine Familie aus 9 Millionen Belarussen besteht.“ Die weit verbreitete Annahme, Belarus sei nur ein Anhängsel Russlands, entspreche nicht der Realität. Vielmehr fühle es sich an, wie in einem Gefängnis zu leben. Für sie ist klar: Belarus gehört zu Europa. „Unser oberstes Ziel ist die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Wir wollen zu unserer europäischen Familie zurückkehren“, betont Tsikhanouskaya. So ruft sie Europa dazu auf, als eine Gemeinschaft zusammenzustehen, um sich gegen die aktuell herrschende Unterdrückung in ihrem Heimatland zu wehren.

Ein Appell an die Jugend

Besonders die Jugend spiele hier eine entscheidende Rolle, weshalb sie sich an die jungen Menschen im Raum richtete: „Ihr seid die Zukunft Europas und der Welt, und ihr werdet über das Schicksal von Nationen und kommenden Generationen entscheiden. Seid mutig, habt keine Angst vor Fehlern und gebt niemals auf."

In Zusammenarbeit mit der MCI Partneruniversität UC Berkeley wurde der Gastvortrag über einen Livestream weltweit übertragen.  | Foto: Thomas Steinlechner
  • In Zusammenarbeit mit der MCI Partneruniversität UC Berkeley wurde der Gastvortrag über einen Livestream weltweit übertragen.
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Sviatlana Tsikhanouskaya Stipendium

Der wertvolle Besuch von Sviatlana Tsikhanouskaya wurde schließlich mit der Vorstellung des neuen Sviatlana Tsikhanouskaya Stipendiums am MCI abgerundet, das die Förderung von Freiheit, Demokratie und „Good Governance“ als gemeinsames Ziel unterstreichen und Studierende aus Belarus und anderen osteuropäischen Staaten im Studium am MCI unterstützen soll. Ein erfolgreiches MCI Welcome, ein grandioser Start in das neue akademische Jahr und eine spannende „Distinguished Guest Lecture“ endeten mit langanhaltenden Standing Ovations für Sviatlana Tsikhanouskaya und einem Gefühl von Zusammenhalt, Inspiration und Hoffnung, das den gesamten Saal erfüllte.

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