Demo
Geflüchtete mit Hilferuf an Politik in Innsbruck auf der Straße

Auf den Schildern haben die Asylwerber ihre Berufe notiert. Sie wollen einen Zugang zum Arbeitsmarkt.  | Foto: Michael Steger
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  • Auf den Schildern haben die Asylwerber ihre Berufe notiert. Sie wollen einen Zugang zum Arbeitsmarkt.
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Am Freitagabend versammelten sich rund 40 Geflüchtete und ebenso viele SympathisantInnen an der Annasäule, um auf die Situation in den Flüchtlingsunterkünften und der fehlenden Möglichkeit einer Arbeit nachzugehen aufmerksam zu machen. "Wir brauchen euch" richteten die Asylwerber auch den Hilferuf an Politik und Gesellschaft. 

Unmenschliche Bedingungen für Geflüchtete orteten die Veranstalter der Kundgebung, die gestern an der Annasäule startete und mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt endete. Die ausschließlich männlichen Asylwerber, die mit Plakaten und Schildern darauf aufmerksam machten, dass sie neben der Tatsache Asylwerber zu sein, auch Berufe erlernt haben und damit auch in und für Österreich arbeiten wollen, waren aus unterschiedlichen Flüchtlingsunterkünften Tirols für die Demonstration nach Innsbruck gekommen. "Während den viel zu langen Asylverfahren, in denen Betroffene Monate oder Jahre auf die Entscheidungen des BFA oder Bundesverwaltungsgerichts warten, werden sie ihrer grundlegenden Rechten beraubt. Kein Zugang zum Arbeitsmarkt bedeutet gleichzeitig keine finanziellen Mittel für eine Unterkunft, damit bleibt nur die Unterbringen in menschenunwürdigen Bedingungen" so eine der Veranstalterinnen. "Unser Leben steckt in den Unterlagen, wir können nicht Studieren, auch die Sprache nicht lernen oder Arbeiten ohne einen Aufenthaltstitel, wir können unsere Frauen und Kinder nicht in Sicherheit bringen. Das lange Warten ist schlimmer als die Flucht. Wir sterben langsam, ohne bemerkt zu werden. Um nützlich zu sein, brauchen wir eine Arbeit", so einer der Asylwerber. 

Am Bürglelkopf sind Flüchtlinge einen rund zweieinhalbstündigen Fußmarsch entfernt von der nächsten Ortschaft auf einem Berg untergebracht. Das "Rückkehrzentrum" steht seit Jahren in der Kritik.   | Foto: Michael Steger
  • Am Bürglelkopf sind Flüchtlinge einen rund zweieinhalbstündigen Fußmarsch entfernt von der nächsten Ortschaft auf einem Berg untergebracht. Das "Rückkehrzentrum" steht seit Jahren in der Kritik.
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Rekordzahlen

Unterdessen fordert FPÖ-Gemeinderat Rudi Federspiel, dass „die politischen Mitbewerber endlich erkennen müssen, dass das Boot voll ist, und sie endlich einsehen müssen, dass sie der heimischen Bevölkerung verpflichtet sind, und nicht die politischen Vertreter für junge - großteils männliche – Wirtschaftsflüchtlinge und Scheinasylanten aus islamischen Staaten in Asien und Nordafrika“. Bis Oktober dieses Jahres wurden in ganz Österreich 90.000 Asylanträge gestellt, was bereits mehr Anträge als im Rekordjahr 2015 bedeutet. Während Asylanträge von Menschen Betroffenen aus Syrien mit 72 Prozent überwiegend positiv entschieden werden, werden Anträge von Menschen aus Afghanistan zu 70 Prozent weder positiv noch negativ entschieden. Daten aus dem Innenministerium zeigen, dass aktuell mehr als 50.000 Personen darauf warten, dass ihre Asylanträge entschieden werden.

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Auf den Schildern haben die Asylwerber ihre Berufe notiert. Sie wollen einen Zugang zum Arbeitsmarkt.  | Foto: Michael Steger
Am Bürglelkopf sind Flüchtlinge einen rund zweieinhalbstündigen Fußmarsch entfernt von der nächsten Ortschaft auf einem Berg untergebracht. Das "Rückkehrzentrum" steht seit Jahren in der Kritik.   | Foto: Michael Steger
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