Genuss in Tirol: Törggelen, es ist die Geselligkeit, die zählt

Törggelen ist Teil der Tiroler Kultur: "Zusammen sitzen, Zeit und Spaß haben – das lieben die Leute", stellt der Spezialist für Erlebnisgastronomie in seinen drei Betrieben in Hall i. T. und Innsbruck immer wieder fest. | Foto: Foto: Klausner
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  • Törggelen ist Teil der Tiroler Kultur: "Zusammen sitzen, Zeit und Spaß haben – das lieben die Leute", stellt der Spezialist für Erlebnisgastronomie in seinen drei Betrieben in Hall i. T. und Innsbruck immer wieder fest.
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Es ist wieder Törggelezeit! Die Tradition erfreut sich insbesondere beim jungen Pulbikum rasant wachsender Beliebtheit, erklärt Martin Klausner, Chef der Ritterkuchl und des Tiroler Bauernkellers in Hall in Tirol sowie des Deck47 in Innsbruck im Interview.

BEZIRKSBLÄTTER: Herr Klausner, wie kamen Sie damals auf die Idee, den Brauch des Törggelens wieder aufzugreifen?
Klausner:
Ich hatte mich viel mit dem Thema befasst. Das Törggelen hat bei uns eine lange Tradition. Es diente ursprünglich als Art kulinarisches "Erntedankfest", bei dem der junge Wein ausgeschenkt und verkostet wurde. In Anlehnung daran wollte ich etwas Abendfüllendes initiieren und habe als erster wieder Törggeleabende eingeführt.

Inzwischen aber wird im Herbst in fast jedem Tiroler Gasthaus getörggelet. Was macht das Törggelen so besonders?

Dazu möchte ich voraus schicken, dass es natürlich nicht mehr ganz genau so abläuft wie früher. Speisen und Wein wurden mit der Zeit etwas angepasst, die Gemütlichkeit aber ist geblieben. Und die ist meiner Meinung nach auch der Grund für den Boom, den das Törggelen aktuell erfährt: Gesellige Stunden mit Familie, Freunden oder in der Gruppe erleben – das kommt extrem gut an. Übrigens stellen wir gerade seitens der Jungen seit einigen Jahren einen enormen Zulauf fest.

Der kulinarische Aspekt spielt beim Törggelen dennoch eine wesentliche Rolle. Welche Spezialitäten finden sich auf der Speisekarte, die man sonst während des Jahres vielleicht nicht angeboten bekommt?
Während in Südtirol klassische Drei-Gänge-Menüs serviert werden, biete ich in meinen Betrieben etwa immer sechs bis acht Gänge an. Darunter zum Beispiel Original Ziachkiachl. Was den Hauptgang betrifft, stehen bei uns Krustenbraten, Rippelen und G'selchtes hoch im Kurs. Zu einem richtigen Törggelemenü gehören außerdem die Gerstlsuppe oder alternativ auch eine Kürbiscremesuppe, Schlutzkrapfen und die obligatorischen Kastanien. Wir wollen unsere Gäste mit leckeren, bodenständigen Gerichten abendfüllend unterhalten. Sie sollen Zeit haben, gemütlich zu verweilen und den Alltagsstress bei bester Bewirtung zu vergessen.

Wie lange dauert die Törggelesaison bei Ihnen?
Von Anfang Oktober bis Ende November. Nähere Informationen gibt es auf www.erlebnisgastro.at

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Martin Klausner ist Inhaber der Klausner Erlebnisgastro | Foto: Foto: Klausner
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