Hilfseinsatz vom Militär beim Strahlenunfall

Ein Teil des Dekontaminationsteams ist schon hoch motiviert.
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  • Ein Teil des Dekontaminationsteams ist schon hoch motiviert.
  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Vom 11. bis 14.10. bereitete sich die 6. Jägerbrigade am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen auf 2000 m Seehöhe auf einen Strahlenunfall vor.

(vk). Jährlich muss die ABC-Kompanie den Ernstfall üben. Sie kommen zum Einsatz bei atomaren, bio­logischen oder chemischen Gefahren. Als Kaderfortbildung für die ABC-Abwehr Fachkräfte der Gebirgsbrigade wurde dieses mal am Truppenübungsplatz Lizum/Walchen ein Strahlenunfall geübt.

Reale Bedingungen
Das Übungsszenario hatte einen realen Hintergrund: Den Strahlenunfall von 1987 in Goiâna (Brasilien). Bei diesem Ereignis wurde eine Strahlenquelle aus einem stillgelegten Krankenhaus entwendet, und die radioaktiven Stoffen unter die Bevölkerung gebracht, welche die Gefahr nicht erkannte. Damals waren von 112.800 untersuchten Personen 249 kontaminiert. Vier Betroffene starben.

Hubschrauber und Sanitäter
Dieses Ereignis wurde natürlich in einem kleineren Rahmen (20 Verletzte, 1 Toter) und für den alpinen Raum angepassten Szenario geübt. In der Übung lernten die ABC-Wehrkräfte vor allem die Zusammenarbeit mit Sanitätern und das Errichten bzw. Betreiben von Dekontaminationseinrichtungen im Gebirge.

Besonders knifflig war die Zusammenarbeit mit Hubschraubern, welche zum Auffinden von Strahlenquellen im alpinen Gelände eingesetzt wurden. Das Aufspüren von punktförmigen Strahlenquellen im felsigen und unebenen Gebiet ist schwierig, da sich die Strahlung, durch die Abschirmung des gebirgigen Raumes, nicht gleichmäßig ausbreiten kann. Geübt wurde zusammengefasst der Umgang mit einer größeren Anzahl von leicht bis schwer verstrahlten Personen, deren Dekontaminierung in Zusammenarbeit mit Sanitätskräften, die Übergabe zur ärztlichen Erstversorgung, die fachgerechte ärztliche Erstversorgung sowie deren Verbringung in ein (fiktives) Krankenhaus.

Zur Sache: Einsatz-Beteiligte

• Ca. 40 ABC-Abwehr-Kadersoldaten der 6. Jägerbrigade
• Teile Sanitätszentrum West aus Tirol und Vorarlberg
• Militärkommando Tirol zur Einspielung der Lage und als Gastgeber
• Hubschrauber Alouette 3 zum Transport des Vorkommandos und zur Verbringung der Verwundeten
• Beobachter des Roten Kreuzes Innsbruck

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