Innsbruck erobert Afrikas Gipfel

Geschafft: der Ski-Klub Innsbruck auf dem Gipfel des Kilimandscharo. Hinten rechts steht Obmann Elmar Blassnick | Foto: Heiss
  • Geschafft: der Ski-Klub Innsbruck auf dem Gipfel des Kilimandscharo. Hinten rechts steht Obmann Elmar Blassnick
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  • hochgeladen von Verena Kretzschmar

Schon im April 2011 begannen RUEFA-Bergspezialist Bernhard Letz zusammen mit Vereinsobmann Elmar Blassnick die Vorbereitung für die aufregende Reise nach Afrika. Aber auch die Mitreisenden nahmen die Tour ernst: Neben Touren in den heimischen Bergen trainierten sie unmittelbar vor der Abreise noch in der Höhenkammer des Sportinstitutes der Universität Innsbruck.

Am 10.01.2012 war es dann so weit: Die Gruppe flog nach Nairobi, fuhr mit dem Bus nach Arusha und nahm mit 80 Mann Begleitung (Bergführer, Küchenpersonal, Träger) vier Tage später die 1. Etappe vom Machame Gate zum Machame Camp in 3.020 m Höhe in Angriff. Nach weiteren drei Zeltlagern nahe an der Viertausendergrenze wurde am 16. Jänner 2012 mittags das letzte Camp auf 4.645 Höhenmetern vor dem Gipfel erreicht. Die wenigen Stunden bis zum geplanten Aufstieg zum Gipfel um 23 Uhr wurden noch für Schlafversuche genützt. Sternenklare Nacht und Windstille bis zum Stella Point auf 5.745 m waren geradezu ideale Bedingungen und so standen nach siebenstündigem Aufstieg insgesamt 18 Mitglieder auf dem Gipfel des höchsten Berges von Afrika, dem Uhuru Peak mit 5.895 m. "Es war ein emotionaler Augenblick, und fast niemand konnte seine Freudentränen ganz unterdrücken", so Obmann Blassnick, der voll Stolz besonders der 75-jährigen Erna Ziegner zum Gipfelsieg gratulierte. "Sie ist wohl eine der ältesten Tirolerinnen, die den Gipfel je erreicht haben", glaubt Blassnick.

Damit war die Reise aber nicht vorbei. Auch der Abstieg am gleichen Tag über rund 2.800 Höhenmeter stellte eine Herausforderung dar. "Glücklich, aber hundemüde erreichte wir das Zeltlager im Mweka Camp in rund 3.100 m", erzählt Blassnick.

Am nächsten Tag wurde die letzte Abstiegsetappe in Angriff genommen und mit dem Bus nach Arusha gefahren. Ein Reifenplatzer am Vorderrad des Busses sorgte zusätzlich für einen kurzen Adrenalienstoß. Eine Safari zum Lake Manyara Nationalpark und zum Weltnaturerbe, dem Ngorongoro Krater bildete den Abschluss der eindrucksvollen Reise, die wohl allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben und einen Meilenstein in der Klubgeschichte darstellen wird.

Eindrücke von Erna Ziegner
Die 75-jährige Erna Ziegner erzählt von ihren Eindrücken: "Es war alles super von Elmar Blassnick organisiert. Ich habe nur schöne und gute Eindrücke erlebt. Beim Aufstieg musste ich mir den Anorak anziehen, dadurch sind wir etwas zurückgefallen und wohl einen anderen Weg gegangen als der Rest der Gruppe – in der Dunkelheit hat man ja nichts gesehen. Ich war dann als Erste mit meinem Bergführer auf dem Gipfel. Die anderen dachten schon, ich habe umdrehen müssen und als ich sie dann am Gipfel begrüßt habe, haben sie gejubelt und geschrien. Der Trick an der ganzen Sache war, kleine Schritte zu machen, immer Schuh an Schuh. Dass ich heute noch so gut beisammen bin, ist ein Geschenk. Meine Familie ist insgesamt sehr 'zach'. Ich gehe seit 25 Jahren jeden Samstag Ski- oder Bergtouren und am Sonntag wandern. So eine große Tour ist vorerst aber nicht mehr geplant, ich möchte jetzt erst drei Wochen ans Meer."

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