Kammermusik und moderner Tanz

- Alexey Dmitrenko und Sabine Prokop begeisterten bei der Konzertanz-Premiere am Sonntag im Vierundeinzig als wunderbar gegensätzliches Tanzpaar.
- Foto: Johannes Weiss
- hochgeladen von Katja Urthaler (kurt)
Konzertanz, die erste eigene Veranstaltungsreihe im neuen Kulturhaus Vierundeinzig, erlebte Sonntag seine bejubelte Premiere.
Vielleicht lag es an der Magic Hour, die man durch die großen offenen Fenster im beeindruckenden Veranstaltungssaal des neuen Kulturhauses an der Hallerstraße 41 leibhaftig miterleben konnte, ganz sicher am denkwürdigen und feierlichen Anlass. Denn wie formulierte es Hausherrin Daniela Weiss-Schletterer so schön in ihrer kurzen Eröffnungsansprache: „Dieses Haus hat vieles nicht, das andere Häuser dieser Dimension haben, wie etwa Hausmeister und Haushaltshilfen. Dafür hat es nun sein eigenes Orchester und sogar eine Dirigentin.“ Für die neuen ambitionierten Besitzer wie für den stetig wachsenden Freundes- und Fankreis des Vierundeinzig war es zweifellos ein besonderes Ereignis. Denn zeitgleich mit dem spätnachmittäglichen Gründungskonzert der „camerata vierundeinzig“ hob man auch die erste eigene Veranstaltungsreihe „Konzertanz“ aus der Taufe. Wie der Name schon andeutet, sollen sich bei „Konzertanz“ Kammermusik und Tanz auf Augen- respektive Bühnenhöhe begegnen. Das kommt nicht von ungefähr: Denn seit seiner inoffiziellen Eröffnung im Mai und seiner offiziellen im September letzten Jahres hat sich das Vierundeinzig einerseits als ideales Veranstaltungszentrum für Orchestermusik sowie auch als Homebase für die freie Tanzszene etablieren können. Für die erste Konzertanz-Choreographie zeichnete mit Daniel Renner zudem ein Choreograph verantwortlich, der nach zwei erfolgreichen Jahrzehnten im Ausland erst seit kurzer Zeit wieder in Tirol lebt und sich jetzt in besonderer Weise dafür engagiert, die vielen freien Tänzer/innen in Tirol miteinander zu vernetzen. Renner holte sich für seine erste freie Tanzproduktion im Vierundeinzig zwei Tänzer, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Alexey Dmitrenko vom TLT-Ensemble kommt aus der klassisch-russischen Tanztradition, die aus Tirol stammende Sabine Prokop ist hingegen eine prononciert moderne Tänzerin. Zu Ottorino Respighis „Antiche Danze“ ließ Renner nun beide Tanzsprachen und -welten auf ebenso intelligente wie inspirierende Art und Weise ineinander überfließen und baute sogar Dirigentin Ye-Wen Yang in die Choreographie mit ein. Die in Tirol lebende Taiwanesin, die unter anderem bei Dennis Russel Davis studiert hat, erwies sich mit ihrem fließend weichen fast tänzerischen Dirigiersteil jedenfalls als geradezu ideale Konzertanz-Dirigentin. Ihrer „camerata vierundeinzig“, die sich großteils aus Musiker/innen des Tiroler Symphonieorchesters rekrutiert, entlockte sie so bei Edward Elgars Serenade, Ottorino Respighis Tänzen und Gustav Holsts St. Pauls Suite ebenso fein nuancierte wie dynamische Klänge. Das Publikum war hingerissen.
Von Christine Frei
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