Kapuziner- und Mentlgasse: Anrainer in Deckung

Laute Musik, Schlägereien, allgemeine Unruhe: vorherrschende Umstände in der Mentlgasse.
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  • Laute Musik, Schlägereien, allgemeine Unruhe: vorherrschende Umstände in der Mentlgasse.
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Die Mentlgasse ist wie ausgestorben. Die Geschäfte entlang der Straße stehen zumeist leer, weit und breit keine Anrainer in Sicht. Ähnlich ist die Situation in der Kapuzinergasse. Regelmäßig fährt an diesen Orten nur die Polizei durch: Die Mentlgasse und die Kapuzinergasse sind "Hotspots" mit verstärkter Polizeistreife.

Polizei setzt auf verstärkte Präsenz

Nach Rücksprache mit Wolfgang Ostheimer (Stadtpolizeikommando) beschränkt die Polizei sich hier aber nicht nur auf Beobachten – es werden Identitätsfeststellungen, bei Verdacht auf Rauschgiftkonsum Personenkontrollen und auch Festnahmen durchgeführt. Dass diese Maßnahmen keine langfristige Verbesserung der Situation bringen, ist allen bewusst.

Noch keine nachhaltigen Lösungsmaßnahmen

Die derzeit in Diskussion stehenden Lösungsansätze stimmen aber die wenigsten optimistisch: Ein Alkoholverbot von der Mentlgasse bis zum Wiltener Platzl, dem Edith-Stein-Weg sowie der Adam- und Karmelitergasse soll den Anrainern der Mentlgasse Entlastung bringen. Die Errichtung einer Videoüberwachung mit den Systempartnern Polizei und Innsbrucker Kommunalbetriebe wird ebenfalls in Betracht gezogen. Skeptiker sehen in diesen "Lösungsmaßnahmen" allerdings nur eine Verlagerung der Probleme.

Anrainer in Deckung

Die Kapuzinergasse gehört ebenfalls zu den "Hotspots" der verstärkten Polizeistreife. Der "Aufreger" in dieser Straße ist die Teestube, ein Verein für Obdachlose, wo ebendiese grundversorgt werden. Hier können sie sich und ihre Kleidung waschen, sich rasieren, eine warme Mahlzeit und Getränke bekommen sowie medizinisch notversorgt werden. Viele Fußgänger sind nicht zugegen: Die meisten meiden diese Straße, nur Anrainer oder Angestellte in den umliegenden Betrieben sind zu sehen.

Angst und Bedauern

Auf die Frage, wie sie zu den Verhältnissen in der Kapuzinergasse stehen, reagieren viele ähnlich: So viel Armut in einer so reichen Stadt zu sehen, ist ernüchternd. Manche haben Angst, die Rede ist dann von Kindern und Frauen, die hier nicht vorbeigehen sollten, andere wiederum behaupten, wenig gestört zu sein vom Treiben auf der Straße. Was genau dieses Treiben ist, ist von Tag zu Tag unterschiedlich: Oft sind es Schlägereien untereinander, bei denen die Polizei eingreifen muss oder laute Diskussionen, ob mit Gesprächspartnern oder ohne.

Sanitäre Anlagen lassen zu wünschen übrig

Besondere Erwähnung unter den Befragten findet das Dixi-Klo, das auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht, viel über sich ergehen lassen muss und scheinbar nie oft genug gereinigt werden kann. Sowohl von Seiten der Teestube als auch von der Polizei wird alles Mögliche getan, um die Situation in den Griff zu bekommen. Identitätsfeststellungen, Personenkontrollen und Festnahmen sind auch hier an der Tagesordnung – auf längere Sicht allerdings nur Symptombehandlung.

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