Luftgütepaket: Schadstoffe werden weniger

Das Luftgüte-Paket des Landes Tirol und sein Herzstück, der Luft-100er im Unterinntal und im Wipptal, wirken: Ein Jahr nach Einführung der Geschwindigkeitsbeschränkung hat Tirol an allen drei repräsentativen Messstellen in Vomp, in Kundl und in Imst, deutlich bessere Luftwerte, als im Vorjahr. In Imst wird erstmals der mit der Europäischen Union vereinbarte Zielwert von unter 35 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter unterschritten. In Vomp liegt der Jahresmittelwert mit 57 Mikrogramm bereits 33 Prozent unter dem bisher schlechtesten Luftwert aus dem Jahr 2006. „Tirol ist damit dank der Beiträge, die die Tirolerinnen und Tiroler mit dem Luft-100er, mit dem Öffi-Umstieg und mit dem Umrüsten auf umweltfreundlichere Energieformen leisten, auf dem besten Weg“, sagt LHStvin Ingrid Felipe. Der Luft-100er gilt seit 20. November 2014 auf über 110 Kilometern des Tiroler Autobahnnetzes. Jetzt sind laut der Umweltlandesrätin alle Voraussetzungen geschaffen, damit das sogenannte sektorale LKW-Fahrverbot, mit dem der Transport bestimmter unverderblicher Güter auf der Straße verboten wird, der Prüfung durch die Europäische Kommission standhalte.

Die Luftwerte im Jahresvergleich: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Luftbelastung mit Stickstoff an den Messstellen um 3,2 - 6,5% zurückgegangen (Vomp -6%, Kundl -6,5%, Imst -3,2%) – und das bei im Unterland um fast 5% mehr LKW-Verkehr. Interessantes Detail: Die Durchschnittsgeschwindigkeit in den Autobahnabschnitten mit Luft-100er variiert deutlich: Während PKW in Kundl durchschnittlich mit 102,6 km/h unterwegs sind, sind PKW bei der Messstelle Imst mit 96,6 km/h durchschnittlich deutlich langsamer unterwegs. Im Laufe des Jahres hat sich die Durchschnittsgeschwindigkeit in Vomp von ca. 98 km/h wieder auf 101,6 km/h gesteigert. Mit Verkehrsstrafen wegen IG-Luft-Überschreitungen werden in Tirol ausschließlich Luftgütemaßnahmen finanziert. Eine Bilanz über die Strafen und über deren Verwendung will LHStvin Ingrid Felipe zu Jahresende vorlegen.
Im Sinne der Transparenz und eines verantwortungsvollen Umgangs mit Steuergeldern veröffentlicht das Land Tirol die Untersuchung von „ökoscience“ komplett.
Im kommenden Jahr wird das sektorale LKW-Fahrverbot in Kraft treten, für das der Luft-100er die Eintrittskarte ist und mit dem Tirol 200.000 LKW von der Straße auf die Schiene verlagern will. Das Land Tirol muss vor der Verordnung eines Fahrverbots für bestimmte Güter alle sogenannten „gelinderen Mittel“ ausgeschöpft haben. Zuletzt ist das „Sektorale“ 2007 und 2011 nach Klagen vor dem Europäischen Gerichtshof gekippt worden. Die Umweltlandesrätin hat am Dienstag gemeinsam mit ihren Ressortkollegen aus Südtirol und aus dem Trentino in der EU-Kommission Werbung für die Verlagerung auf die Schiene gemacht. Nach ihren letzten Verhandlungen in Brüssel Anfang dieser Woche ist die Umweltlandesrätin optimistisch, was ein baldiges Inkrafttreten und die Wirkung des sektoralen Fahrverbots betrifft. „Es herrscht dank des gemeinsamen Auftretens der Vertreterinnen und Vertreter der Alpenregionen zunehmend Verständnis dafür, dass der Schwerverkehr auf umweltfreundlichere Transportwege verlagert werden muss“, so Ingrid Felipe abschließend.

Untersuchung zur Tiroler Luftgüte:

https://www.tirol.gv.at/umwelt/umweltrecht/info-tempo-100-permanent/

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.