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Mein Tag bei der Tafel des Roten Kreuzes

Mein Tag bei der Tafel: meine erste Station war die Obst- und Gemüseabteilung. Hier werden teilweise über 200 Essenspakete geschnürt. | Foto: Lisa Kropiunig
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Seit fünf Jahren gibt es die Tafel des Roten Kreuzes in Innsbruck. Im Zuge des Umbaus zog auch sie vorübergehen an den Hafen. Um mir ein Bild davon zu machen, wie die Arbeit bei der Tafel aussieht, habe ich den freiwilligen Helferinnen und Helfern einen Besuch abgestattet.

INNSBRUCK. Jeden Samstag ab 18:00 Uhr heißt es für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Tafel: Ran an die Arbeit. Denn unzählige Kisten mit Lebensmittel, die sonst in der Mülltonne gelandet wären, warten darauf, verpackt und ausgegeben zu werden, und zwar an Menschen, die gesellschaftlich benachteiligt sind. Die Tafel des Roten Kreuzes unterstützt, wenn die finanzielle Lage gerade schwierig ist, mit kostenlosen Lebensmitteln. In ganz Tirol gibt es insgesamt 22 Standorte der Tafel des Roten Kreuzes. Ich besuchte natürlich die Tafel in Innsbruck, um auch mitanzupacken und hinter die Kulissen dieser Organisation zu blicken.

Alles geht Hand in Hand

Die Halle der Tafel ist in verschiedene Stationen aufgeteilt: Obst und Gemüse, eine Backwarenstation und Produkte aus der Kühltheke. Für jede Station sind freiwillige Helferinnen und Helfer eingeteilt, doch gleich wurde mir klar, dass hier alle zusammenhalten und die Leute dort arbeiten, wo sie gebraucht werden. Eine weitere wichtige Station ist die Anmeldung: Dort werden nicht nur Menschen neu registriert, sondern es wird auch kontrolliert, ob jeder und jede eine gültige Tafel-Karte besitzt. Neue Kundinnen und Kunden können sich jeden Samstag von 16:30-19:00 dort registrieren lassen und brauchen dazu einen Pass, eine Meldebestätigung und einen Einkommensnachweis von allen Personen im gleichen Haushalt.

Als die zweite Gruppe eintraf, durfte ich das sogenannte "Check-In" übernehmen. Dabei wird kontrolliert, ob jeder und jede eine gültige Kundenkarte besitzt.  | Foto: Lisa Kropiunig
  • Als die zweite Gruppe eintraf, durfte ich das sogenannte "Check-In" übernehmen. Dabei wird kontrolliert, ob jeder und jede eine gültige Kundenkarte besitzt.
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Gut getaktet

Die Kundinnen und Kunden, die sich bei der Tafel registriert haben, werden in vier verschiedene Gruppen eingeteilt, welche jeweils zu einer bestimmten Zeit ihre Lebensmittel abholen können. Die freiwilligen Helfer bereiten von 18:00 Uhr bis 19:15 Uhr die Lebensmittel in Plastiksäcken vor, um dann pünktlich um 19:15 Uhr die erste Gruppe mit genügend Lebensmitteln versorgen zu können. Die zweite Gruppe kommt dann um 20:15 Uhr, für die Helferinnen und Helfer bedeutet das aber nicht, dass sie eine Verschnaufpause haben, sondern, dass sie noch einmal richtig Gas geben müssen, um wieder so viele Essenspakete wie möglich vorzubereiten. 

Die Arbeit bei der Tafel ist definitiv eine erfüllende! | Foto: Lisa Kropiunig
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Eine erfüllende Arbeit

Meine Zeit bei der Tafel verging rasend schnell, denn es gibt immer etwas zu tun. Ob Essen vorbereiten, Kisten sortieren oder aufräumen: Langweilig wird es bei der Tafel nicht. Bei den Gesprächen mit den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern hörte ich auch sofort raus, dass jeder und jede mit Herzblut bei der Sache ist und die Arbeit bei der Tafel eine erfüllende ist. Und das kann ich nur bestätigen. Gerade in Zeiten wie diesen ist es ein gutes Gefühl eine wirklich sinnvolle Arbeit zu verrichten.

Verwenden statt verschwenden

Das Konzept der Tafel soll nicht nur Menschen unterstützen, denen nicht mehr viel Geld am Monatsende übrig bleibt, sondern auch dafür sorgen, dass so viele Lebensmittel wie möglich vor der Mülltonne bewahrt werden. Das heißt, die Tafel ist nicht nur ein Sozialprojekt, sondern trägt auch zur Nachhaltigkeit der Stadt bei. Die Lebensmittel werden auf verschiedenen Routen von diversen Supermärkten und Lebensmittelgeschäften abgeholt und zum Hafen gebracht. Bleibt am Ende des Tages noch etwas übrig, dürfen sich die freiwilligen Helferinnen und Helfer bedienen – so hat jeder etwas davon.

Auch trotz harter Arbeit waren alle mit viel Freude dabei. | Foto: Lisa Kropiunig
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