Med. Uni Innsbruck
Neue Behandlung für Verkalkte Herzklappen in Aussicht

An der medizinischen Universität Innsbruck wird daran gearbeitet, dass in Zukunft Verkalkte Herzklappen auch ohne Operation behandelt werden können.  | Foto: Herzchirurgie Innsbruck
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  • An der medizinischen Universität Innsbruck wird daran gearbeitet, dass in Zukunft Verkalkte Herzklappen auch ohne Operation behandelt werden können.
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Eine Verkalkung der Herzklappen ist bei Menschen über 80 relativ häufig und bis dato nur mithilfe einer Operation behandelbar. Forschungen der medizinischen Universität Innsbruck zeigen, dass es vielleicht bald eine medikamentöse Therapie geben könnte.

INNSBRUCK. Die medizinische Universität beschäftigt sich schon seit längerem mit der Verkalkung von Herzklappen. Vor allem Menschen über 80 sind davon betroffen und ohne eine Operation kann hier keine Hilfe geleistet werden. Um dem entgegenzuwirken, wurde jetzt an der Ursache der Herzklappenverkalkung geforscht, damit neue Behandlungsmethoden entwickelt werden können. Die medikamentöse Behandlung soll hier im Vordergrund stehen. 

So sieht das menschliche Herz von innen aus. Die hier weiß dargestellten Herzklappen verhindern, dass Blut in die Herzkammer zurückfließt.  | Foto: Symbolbild Unsplash
  • So sieht das menschliche Herz von innen aus. Die hier weiß dargestellten Herzklappen verhindern, dass Blut in die Herzkammer zurückfließt.
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Was bedeutet eine Verkalkung der Herzklappe?

Von der Verkalkung betroffen ist die sogenannte Aortenklappe, die dafür zuständig ist, dass kein Blut zurück in die linke Herzkammer fließt. Bei jedem Herzschlag schließt sie sich also. Mit fortschreitendem Alter kann es hier zu einer Verkalkung und damit Verengung kommen, die Diagnose lautet dann Aortenstenose. Auch jüngere Menschen können davon betroffen sein, vor allem wenn ein angeborener Fehler der Klappe vorliegt. Erhält man die Diagnose Aortenstenose, so ist eine Operation notwendig oder sogar ein Klappenersatz. Bislang gibt es keine medikamentöse Behandlung, doch das könnte sich dank der Forschungen an der medizinischen Universität Innsbruck vielleicht bald ändern. 

Aktuelle Forschungen 

Das Forschungsteam der medizinischen Uni Innsbruck möchte eine neue Therapiemöglichkeit für die Verkalkung von Herzklappen entwickeln. In ihre Forschungsarbeit wurden die Daten von 300.000 PatientInnen miteinbezogen. Aktuell kann die Krankheit nicht mit Medikamenten behandelt werden. Um hier einen Fortschritt zu erzielen, muss der Entstehungsmechanismus der Klappenverkalkung genauer erforscht werden. Eine frühzeitige Erkennung ist für die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden maßgeblich.  

Verkalkte Herzklappen treten vor allem bei Menschen über 80 Jahren auf.  | Foto: Tinydevil/Shutterstock.com
  • Verkalkte Herzklappen treten vor allem bei Menschen über 80 Jahren auf.
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Auch Viren steuern zur Verkalkung bei

Bei der Entstehung von Aortenstenose spielt ein Rezeptor, der bisher vor allem für seine Aufgabe bei der Virenbekämpfung bekannt war, eine Rolle, nämlich der sogenannte Toll-Like Rezeptor 3. Dieser kommt auf der Oberfläche von Zellen des Herzens und von Immunzellen vor und hat die Aufgabe, Viren zu entdecken.

„Durch die hohe mechanische Belastung der Aortenklappe wird das Immunsystem aktiviert und sorgt über eine Entzündungsreaktion für eine Verknöcherung und damit Verstärkung der Aortenklappe. Dieser angeborene Mechanismus wird insbesondere im Alter in Gang gesetzt", 

erklärt Can Gollmann-Tepeköylü von der Univ.-Klinik für Herzchirurgie. Ziel der medizinischen Uni Innsbruck ist es daher, mit einem Medikament in den Mechanismus rund um diese Viren einzugreifen und eine Verkalkung der Aortenklappe zu verhindern.

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