Stark & frei: Frauen im Wandel

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Selbstbestimmt, unabhängig und frei? Die Stellung der Frau war lange Zeit nicht rosig. Unterdrückt und als Objekt der Begierde wahrgenommen, im Mittelalter gar als die Sünde selbst aufgefasst, musste frau sich einiges gefallen lassen. Eigene Meinung? Von wegen! Wahlberechtigt? Pff.
Das ist mittlerweile anders. Die Emanzipation ist in vollem Gange und obwohl das Zertifikat "Gleichberechtigung" noch nicht zu 100 % ausstellbar ist, haben Frauen viel mehr Rechte als früher.
Doch sieht das jede Frau so oder gibt es altersbedingte Unterschiede?
Wie spalten sich die Meinungen bei einer 16-jährigen Schülerin, einer 26-jährigen Krankenschwester in der Blüte ihres Lebens, einer zweifachen Mutter mit 47 Jahren und einer 80-jährigen Pensionistin, die auch die nicht emanzipierte, männerdominierte Welt kannte?

Die Frau früher und heute

Claudia Amdorska (16): "Wir bekommen mehr Respekt!" Für Lisa Mühlsteiger (26) ist der Charakter relevant: "In der Stadt sind Frauen emanzipiert, am Land geht das langsamer." Die Stadt sei eben lebendiger und fortschrittlicher. "Aber es kommt immer auf den Charakter an, es geht um die Einstellung", so die 26-Jährige.
Die Zweifachmutter Daniela Wechdorn (47) sieht die Täler genauso wie Lisa "an die ältere Zeit angelehnt", findet aber schon, dass sich etwas getan hat und zählt Wahlrecht und intensivierte Kinderbetreuungsangebote als Beispiele auf. "Lohntechnisch besteht da aber noch Aufholbedarf. Frauen verdienen immer noch deutlich weniger, das ist ekelhaft."
Pensionistin Maria J. erkennt die Frau als selbstständig gewordenes Mitglied der Gesellschaft. "Die Frau kann nicht mehr in die Armutsfalle fallen." Was der 80-Jährigen missfällt, ist die Causa Kinder. Die würden viel zu früh in Kinderkrippen gegeben werden. "Kinder brauchen nunmal eine Mutter."

Frauenterritorium Innsbruck

Die letzten beiden Bürgermeisterinnen Innsbrucks waren bzw. sind weiblich. Ist Innsbruck ein gutes Pflaster für Frauen? Da sind sich alle einig: Ja. "Aber Österreich ist generell ein gutes Pflaster, weltweit gesehen", so Lisa. Nur die Zweifachmama sieht es nicht so perfekt: "Für die Bürgermeisterinnen ist es ein gutes Pflaster. Aber es gibt viele Bereiche, in denen die Quote unerfüllt ist."

Emanzipation Ende?

Besteht Aufholbedarf in Sachen Gleichberechtigung? Hier spalten sich die Meinungen. Die Pensionistin findet, manche Frauen seien zu emanzipiert. "Der Mann soll schon die Hauptrolle spielen in einer Familie – im Einvernehmen mit der Frau." Lisa sieht noch beträchtlichen Aufholbedarf, vor allem im Job. "Ich habe mich vor Kurzem beworben und da merkt man schon, dass Frauen in meinem Alter nicht gerne eingestellt werden, weil das das Alter ist, in dem viele Kinder kriegen. Ich bin ein Risiko für den Arbeitgeber." Sie glaubt aber nicht, dass sich das ändert.

Equal Pay Day ist Skandal

Auch Daniela (47) sieht Aufholbedarf. "Der Equal Pay Day ist ein Skandal, das dürfte nicht sein! Es gibt viele Bereiche, wo Frauen mehr einbringen können als Männer: Wir sind multitaskingfähiger, intuitiver, weniger pragmatisch, mit mehr Weitblick." Auch Lisa findet den Equal Pay Day und das damit verbundene Faktum, dass Frauen aufgrund ihres Geschlechts noch immer weniger verdienen, "einfach Wahnsinn". "Wir bringen alle die gleiche Leistung. Außerdem geht heutzutage er arbeiten, sie geht auch arbeiten, da gibt's keine klare Rollenaufteilung mehr. Da müssen die Männer schon auch noch umdenken lernen", so die 26-jährige Krankenschwester. Die 16-jährige Schülerin Claudia sieht Frauen als gleichberechtigtes Glied der Gesellschaft, auch von ihr wurde aber die Lohnfrage als rückständig betrachtet.

Quasi gleichberechtigt

Bis auf die Lohnfrage mit der Causa Equal Pay Day und das zögernde Einstellen von Frauen in einem gebärfähigen Alter fühlen sich Frauen jeden Alters als geschätztes Glied der Gesellschaft. In den letzten Jahrzehnten hat sich viel getan. Das wird am Welttag der Frau am Freitag gefeiert.

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