Alzheimer-Behandlung
Tests mit Krebsmedikament zeigen Wirkung

Innsbrucker ForscherInnen ist ein großer Schritt im Kampf gegen Alzheimer gelungen.  | Foto: Pixabay
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  • Innsbrucker ForscherInnen ist ein großer Schritt im Kampf gegen Alzheimer gelungen.
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Forschern der Universität Innsbruck haben den Nachweis gefunden, dass Krebszellen und Alzheimer-Nervenzellen die gleiche Stoffwechselveränderung durchmachen. Erste Tests zeigen, dass Wirkstoffe der Krebstherapie auch bei Alzheimerzellen funktionieren. Nun soll der Wirkstoff optimiert werden, dass er optimal in Gehirn gelangt.  

INNSBRUCK. Innsbrucker MolekularbiologInnen ist es geglückt, die Ähnlichkeit von Krebszellen und Alzheimer-Nervenzellen nachzuweisen. Der sogenannte Warburg-Effekt – ein Wechsel im Stoffwechsel von Krebszellen vom Erwachsenen- ins Embryonalstadium – tritt auch bei Alzheimer-Nervenzellen auf. Dies konnten Larissa Traxler und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Neural Aging Laboratory in Kooperation mit WissenschaftlerInnen des Salk Institutes und der Universität Denver in der heute veröffentlichten Arbeit bestätigen. „Alzheimer-Neurone machen einen sehr ähnlichen Wechsel zum embryonalen Metabolismus durch wie Krebszellen. Da in Nervenzellen allerdings, sobald sie sich zu teilen beginnen, der Zelltod eingeleitet wird, sterben diese anders als Krebszellen, die sich unkontrolliert vermehren, ab“, erläutert Traxler.

Larissa Traxler und ihr Team konnten die Ähnlichkeit von Krebszellen und Alzheimer-Nervenzellen nachweisen. Erste Tests zeigen Wirkung von Medikamenten.  | Foto: Larissa Traxler
  • Larissa Traxler und ihr Team konnten die Ähnlichkeit von Krebszellen und Alzheimer-Nervenzellen nachweisen. Erste Tests zeigen Wirkung von Medikamenten.
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Medikamente zeigen Wirkung

In der Krebstherapie gibt es bereits Wirkstoffe, die speziell auf diesen Warburg-Effekt abzielen. Hierfür wird insbesondere auf das Protein Pyruvat Kinase M2 (PKM2), abgezielt. PKM2 wird vermehrt in Krebszellen, aber auch in den Alzheimer-Neuronen produziert, und gilt als einer der Hauptregulatoren in dem Wechsel zum embryonalen Metabolismus. „Wir haben im Zellversuch überprüft, ob diese PKM2-Modulatoren auch bei Alzheimer-Nervenzellen wirken. Erfreulicherweise konnten wir zeigen, dass die Wirkstoffe, die den Warburg-Effekt in Krebszellen inhibieren, auch bei Alzheimer-Nervenzellen dazu führen, dass die Nervenzellen ihr Erwachsenenstadium länger beibehalten“, erklärt Traxler. In einem nächsten Schritt wollen die MolekularbiologInnen nun daran arbeiten, diese Wirkstoffe für alternde Nervenzellen zu optimieren und sie zu modifizieren, dass sie optimal ins Gehirn gelangen und dort gegen Alzheimer wirken können.

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Larissa Traxler und ihr Team konnten die Ähnlichkeit von Krebszellen und Alzheimer-Nervenzellen nachweisen. Erste Tests zeigen Wirkung von Medikamenten.  | Foto: Larissa Traxler
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