„Tiroler Gesundheitsmobil“ für Bienen nimmt Fahrt auf

(kr). Bienen schaffen das Fundament unserer Lebensmittelproduktion. „Jeder dritte Bissen, den wir zu uns nehmen, hängt direkt oder indirekt von der Bienenbestäubung ab. Daher ist ihr Schutz unbedingt erforderlich“, betont Landwirtschaftsreferent LHStv Josef Geisler. Aus diesem Grund hat das Land Tirol ein „Tiroler Gesundheitsmobil“ für Bienen zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten angeschafft.

Bienenbestände in Gefahr

Die aus Asien eingeschleppte Varroamilbe und die „amerikanische Faulbrut“ stellen die größte Bedrohungen dar. Bis vor zwei Jahren wurden in Tirol pro Jahr maximal ein bis zwei Fälle der amerikanischen Faulbrut verzeichnet. Seit letztem Jahr kann jedoch eine Häufung von Faulbrutfällen festgestellt werden. 2014 waren im hinteren Zillertal fast 20 Bienenstände betroffen und auch heuer blieb Tirol nicht verschont: Vor einigen Wochen wurde ein Befall von Faulbrut in Axams und Grinzens gemeldet. Alle Bienenvölker in einem vom Amtstierarzt verhängten Sperrkreis von drei Kilometern werden von Bienensachverständigen kontrolliert. Anlässlich dieser Kontrolltätigkeit wurden weitere befallene Bienenvölker in Birgitz, Völs und Natters festgestellt. Erst vergangene Woche wurde einen neuer Fall in Kirchberg verzeichnet. Die Sperrgebiete sind auf der Homepage des Tiroler Imkerverbands unter www.tirolerimkerverband.at einsehbar.

Ist ein Bienenbestand von der amerikanischen Faulbrut befallen, wird eine Desinfektion des betroffenen Bienenstocks behördlich angeordnet. Um diese Arbeit zu erleichtern, hat der Landesverband für Bienenzucht in Tirol alle zur Bekämpfung der amerikanischen Faulbrut notwendigen Geräte und Hilfsmittel in einem Anhänger zusammengestellt. Damit können alle Bienenkisten und das gesamte Imkerwerkzeug desinfiziert und das betroffene Bienenvolk auf neue Waben umgesiedelt werden. „Da mir die Bienenhaltung in Tirol ein wichtiges Anliegen ist, wurden die Kosten für dieses ‚Tiroler Gesundheitsmobil‘ vom Land Tirol übernommen“, berichtet LHStv Geisler. Den Innenausbau übernahm die Landwirtschaftliche Lehranstalt Imst (LLA), wo das Gesundheitsmobil auch stationiert ist und unter der Telefonnummer 05412/66346-30 angefordert werden kann.
Da das Gesundheitsmobil hauptsächlich zur Sanierung von jenen Bienenständen dient, die von der amerikanischen Faulbrut befallen sind und diese Einsätze behördlich angeordnet sind, entstehen den ImkerInnen keine Kosten. Jede/r ImkerIn kann allerdings das Gesundheitsmobil auch zum Reinigen und Desinfizieren seiner Bienenstöcke ausleihen. In diesem Fall wird ein Unkostenbeitrag verrechnet.

Gelb-schwarze Fakten

In Österreich liegt der jährliche Honigkonsum pro Kopf bei 1,2 kg. Die Honigbiene ist nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Für ein Kilogramm Honig sind rund 80.000 Ausflüge nötig. In Tirol kümmern sich 2.600 ImkerInnen um insgesamt 31.000 Bienenvölker.

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