Käseschmaus oder Käsegraus?
"Tiroler Graukas" nicht besonders beliebt

- In Tirol ist der "Graukas" beliebt, bei 30.000 Bewertungen durch TasteAtlas ist auf der Platz 20 der unbeliebtesten Käsesorten.
- Foto: Getty Images
- hochgeladen von Georg Herrmann
Etwa 6000 vor Christus dürften schon Formen von Frischkäse erzeugt worden sein. Erste Aufzeichnungen über Molkereien und die gezielte Herstellung von Käse wurden um 3000 vor Christus in Mesopotamien, dem heutigen Irak, angefertigt. Seitdem teilt sich die Menschheit in Liebhaber und Gegner verschiedenster Käsesorten. Im Ranking der "unbeliebtesten Sorten" von "TasteAtlas" findet sich auch der Graukäse.
INNSBRUCK. Beim Käse scheiden sich oft die Geister. Die einen mögen es würzig, die anderen mild und wieder andere mögen es stinkig oder löchrig. Weltweit gibt es etwa 4.000 Käsesorten. Neben den bekannten Sorten gibt es eine Vielzahl an regionalen und lokalen Käsefeinheiten, die jedoch nicht immer den Geschmack der breiten Masse treffen. Das Online-Foodportal «TasteAtlas» hat eine Rangliste zu den 100 unbeliebtesten Käsesorten von Europa erstellt. Durch eine Auswertung von mehr als 30.000 Bewertungen präsentiert die Plattform die unbeliebtesten europäischen Käsesorten. Von Norwegen über Frankreich bis nach Deutschland. Der Tiroler Graukäse landet dabei mit 3,2 von möglichen 5 Punkten auf Platz 20.
Der Graukas
Hergestellt wird der Graukäse aus meist magerer Kuhmilch aus silagefreier Fütterung. Das Dicklegen erfolgt mit Milchsäurebakterien, dabei entsteht ohne Lab ein Käsebruch. Der Topfen wird in Formen gefüllt und ist nach mindestens zehnwöchiger Kellerreifung tafelfertig. Urkundlich werden Produktion und Verzehr von Graukäse im Ahrntal im 14. Jahrhundert bezeugt. Als traditionelles Lebensmittel wird der Graukäse durch eine europäische Ursprungsbezeichnung geschützt. Der Name „Tiroler Graukäse“ darf in keine andere Sprache übersetzt werden und muss auf dem Etikett in leserlichen und unauslöschbaren Buchstaben angebracht werden und sich eindeutig von jeder anderen Aufschrift abheben. Die Angabe „geschützte Ursprungsbezeichnung“ oder die Abkürzung „g.U.“ muss unmittelbar darauf folgen. Die Gräukase-Sorte aus Südtirol wird durch die PAT-Bezeichnung geschützt.

- Graukäse sauer mit Kürbiskernöl und selbstgebackenem Brot.
- Foto: Reifmüller
- hochgeladen von Walter Reifmüller
Das Urteil von "TasteAtlas"
"Der Tiroler Graukäse ist eine Variante des sauren Kuhmilchkäses, der traditionell auf Almen aus Magermilch hergestellt wird, die zuvor mehrere Tage geronnen wurde. Dieser Käse ist äußerst fettarm, hat eine dünne, knusprige Rinde und eine krümelige Konsistenz. Benannt nach dem grauen Schimmel, der unmittelbar nach der Reifung an der Oberfläche entsteht, verströmt der Tiroler Graukäse ein kräftiges, scharfes Aroma."

- Graukäsesuppe - mit Schüttelbrotstücken und Sprossen serviert.
- Foto: Grissemann
- hochgeladen von Tanja Thurner
Der Sieger
Auf Platz 1 landet Gamalost, ein traditioneller norwegischer Käse, der vielen Verkostern offenbar nicht schmeckt. Der bräunliche, bröckelige Käse wird aus Sauermilch gewonnen und erhält durch eine spezielle Reifung einen intensiven, leicht ammoniakartigen Geruch und Geschmack, der einige an Leder und Heu erinnert. Trotz seiner Tradition und gesundheitlichen Vorzüge – er ist extrem fettarm und proteinreich – wird Gamalost oft als sehr gewöhnungsbedürftig beschrieben und fällt daher bei vielen Käseliebhabern durch. Nutzer würdigen die Komposition mit einer Durchschnittswertung von 1,6 aus 5 möglichen Punkten.

- Gamalost ist ein traditioneller norwegischer Käse aus entrahmter Kuhmilch.
- Foto: Shutterstock
- hochgeladen von Georg Herrmann
Die schlechtesten Käsesorten Europas im Überblick
- Gamalost, Vik, Norwegen
- Bleu du Vercors-Sassenage, Sassenage, Frankreich
- Handkäse (mit Musik) Hessen, Deutschland
- Casu Marzu, Sardinien, Italien
- Travia da Beira Baixa, Castelo Branco, Portugal
- Queijo mestiço de Tolosa, Portalegre, Portugal
- Piacentinu Ennese, Sizilien, Italien
- Quartirolo Lombardo, Lombardei, Italien
- Paglierina, Piemont, Italien
- Harzer, Niedersachsen, Deutschland
- Nökkelost, Norwegen
- Tome fraîche, Aubrac, Frankreich
- Yorkshire Blue, Yorkshire, England
- Queijo Terrincho, Bragança, Portugal
- Queso Nata de Cantabria, Cantabria, Spanien
- Fontainebleau, Île-de-France, Frankreich
- Ädelost, Schweden
- Romadur, Bayern, Deutschland
- Ridder, Norwegen
- Trioler Graukäse, Tirol
Das Ranking soll aber nicht als finale Erkenntnis gesehen werden. Taste Atlas will "exzellentes lokales Essen fördern, den Stolz auf traditionelle Gerichte wecken und neugierig machen auf Produkte, die man noch nicht probiert hat."




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