Saunaslam
Von heißen Auf- bis hin zu sprachlichen Ergüssen

Der brandheiße Poetry Slam in der Panoramasauna des städtischen Hallenbads sorgte für Begeisterung.  | Foto: Michael Steger
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Am Dienstagabend fand im städtischen Hallenbad die zweite Auflage des Sauna Poetry Slams statt. Dabei kamen selbst die erfahrensten TeilnehmerInnen sowie das 40-köpfige Publikum bei 70 Grad Saunatemperatur gehörig ins Schwitzen. 

INNSBRUCK. Einen Poetryslam der ganz besonderen Art erlebten die Gäste des städtischen Hallenbads am vergangenen Dienstagabend. Unterstützt vom Moderatorenduo "Kati ohne h" und Saunaslam-Erfinder Leo Dravoj gings bereits vor den ersten Textbeiträgen ganz schön heiß her. "Wir sind nackt für euch und ihr für uns", so die treffenden Zusammenfassung. Thematisch passende Spitzen wie "Heute werde man nichts anbrennen lassen" oder "ihr braucht bei eurer Bewertung keine Angst zu haben, jemandem auf die Füße zu treten", ließen den Lachmuskeln auch während der kurzen Unterbrechungen wenig Zeit zur Pause. Lediglich mit Handtüchern ausgerüstet war an diesem Abend nicht nur die Bekleidung äußerst knapp bemessen. Auch zeitlich achtete man darauf, alles kurz und knackig zu halten – lediglich sechs SlammerInnen lasen wie gewohnt um die Gunst des Publikums. BRUX Geschäftsführerin Carmen Sulzenbacher sorgte mit Aufgüssen für das passende Raumklima. 

Bei 70 Grad Saunatemperatur trieb es einigen die Schweißperlen auf die Stirn. | Foto: Michael Steger
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Weniger ernst, dafür umso lustiger

Wahrscheinlich auch der Hitze des Gefechts geschuldet, blieben die sonst auch ernsten Texte diesmal in der nicht vorhandenen Tasche zurück. Martin Fritz eröffnete wie gewohnt mit einem in einer Wortlawine eingebetteten Psychotest - spätestens jetzt war das Publikum wach. Welche Auswirkungen ein weißes Schamhaar auf die Gefühlswelt haben, wusste Nicole zu erzählen. Sie lieferte den passenden Tipp gleich mit: "Zieh die Hose hoch und lass das drunter, drunter." Die vorrangig lustigen Texte trieben dem Publikum die Schweißperlen auf die Stirn. Für finalwürdigen Applaus sorgten schlussendlich Tamara Stocker und Silke Gruber: Erste fragte sich im Universum von Tinder und anderen Dating-Plattformen: "Siri, Siri in meiner Hand, wo san die gscheitn Haberer in dem Land" während zweitere von der Ungerechtigkeit, dass Frauen keine Matschgerer sein dürfen genauso erzählte, wie über die "gstiaschtn Saufratzen" die über den Tellerrand blicken. Im Finale selbst konnte Silke Gruber auch ohne Saunakelle die Stimmung noch ein wenig mehr anheizen und sicherte sich mit ihrem Text über die von "Daigen" ausgesperrten "Anderstwoherigen" am Haller Bauhof den Triumph im Saunaslam. 

Zum zweiten Mal nach Februar 2020 fand der Poetry Slam in der Sauna statt.  | Foto: Michael Steger
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Von der Schnapsidee zum Erfolgsformat?

Doch nicht nur Silke Gruber hatte an diesem Abend Grund zur Freude. Die abgezählten 40 Gäste zeigten sich genauso erfreut wie auch die Innsbrucker Kommunalbetriebe, die bereits vor zwei Jahren keinen Moment zögerten, als man vonseiten der Poetry-Slam Community auf die Schwimmbadbetreiber zuging. Die Idee zum Saunaslam ist aus der Spontanität heraus entstanden. "Wir sind, wie das eben so ist, nach einem Poetry Slam zusammen gesessen und Leo hat das in den Raum geworfen. Wir waren alle gleich Feuer und Flamme dafür", erklärt Poetry-Slam-Urgestein Martin Fritz. Geht es nach den "Slammern" sollen auch in Zukunft weitere Termine in der Panoramasauna im städtischen Hallenbad folgen.

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