Tiroler Volkskunstmuseum
Was tun gegen Diskriminierung?

Blick in die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ im Tiroler Volkskunstmuseum. | Foto: Maria Kirchner
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  • Blick in die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ im Tiroler Volkskunstmuseum.
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Vom 23. Mai bis 6. Oktober 2024 wird im Tiroler Volkskunstmuseum die Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“ gezeigt. Sie wurde von der Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW) ins Leben gerufen und macht mit Comics auf verschiedene Formen von Diskriminierung aufmerksam.

INNSBRUCK. Im Kreuzgang des Tiroler Volkskunstmuseums macht derzeit eine Ausstellung auf verschiedene Fälle und Formen von Diskriminierung aufmerksam. Reale Begebenheiten werden anhand von Comics dargestellt und die Besucherinnen und Besucher werden über die Gesetze informiert und wie Betroffene von der Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW) Betroffene unterstützt werden können. Ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm, das von den Tiroler Landesmuseen und der GAW gemeinsam entwickelt wurde, ergänzt die Ausstellung.

Diskriminierung gibt es überall 

In unserer Gesellschaft begegnen Menschen immer Diskriminierung in verschiedenen Formen: sei es durch rassistische Einlassverweigerungen in Clubs, homophobe Beleidigungen, sexuelle Belästigung oder die Annahme, aufgrund des Alters einen Job nicht bekommen zu haben. Diese unfairen Behandlungen finden in unterschiedlichsten Bereichen des Alltags statt und werden oft durch Merkmale wie ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Alter, Geschlecht, Religion, Weltanschauung oder die Verantwortung für Kinder und Angehörige ausgelöst.

Die Ausstellung befindet sich im Kreuzgang des Volkskunstmuseums. | Foto: Maria Kirchner
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Gezeichnete "Wege zur Gleichbehandlung"

Die Ausstellung "Wege zur Gleichbehandlung" im Volkskunstmuseum zeigt diese Diskriminierungserfahrungen anhand von Comics, die von der 1988 in Berlin geborenen Zeichnerin Büke Schwarz geschaffen wurden. Durch diese künstlerische Darstellung können Besucher verschiedene Perspektiven einnehmen und die Situationen auch emotional nachempfinden. Neben den Comics informiert die Ausstellung über das österreichische Gleichbehandlungsgesetz, das seit 1979 den rechtlichen Rahmen für den Umgang mit Diskriminierung und Ungleichbehandlung bildet. Die Gleichbehandlungsanwaltschaft (GAW) dient als unabhängige Anlaufstelle für Betroffene, die kostenfreie Beratung und Unterstützung erhalten. Anhand konkreter Beispiele in der Ausstellung wird veranschaulicht, wie die GAW bei Fällen von Ungleichbehandlung interveniert und Hilfe leistet. Katharina Raffl vom GAW-Regionalbüro Tirol, Salzburg und Vorarlberg betont:

"Die Ausstellung soll dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und Menschen zu ermutigen, gegen Diskriminierung vorzugehen. Der Weg zur Gleichbehandlung ist zwar oft mühsam, aber es lohnt sich. Unser Ziel ist eine Gesellschaft ohne Diskriminierung, in der jeder gleichberechtigt teilhaben kann."

30 Jahre GAW

Die Ausstellung wurde anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Gleichbehandlungsanwaltschaft initiiert. Die Kuratorinnen Vanessa Spanbauer, Johanna Zechner und Niko Wahl gestalteten die Originalpräsentation "Jetzt im Recht! Wege zur Gleichbehandlung", die von Dezember 2021 bis Juli 2022 im Volkskundemuseum in Wien zu sehen war. Danach wurde die Ausstellung nach Graz, Klagenfurt und Linz gebracht. Für die fünfte Präsentation vom 23. Mai bis 6. Oktober 2024 im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck wurde die Ausstellung in Zusammenarbeit mit Charisse Santos, einer Mitarbeiterin des Museums, neu konzipiert und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst. Katharina Raffl erklärt dazu:

"Wir wollten die Ausstellung unbedingt auch nach Westösterreich bringen und freuen uns sehr, dass die Tiroler Landesmuseen positiv auf unsere Kooperationsanfrage reagiert haben und dieses Projekt ermöglicht haben. Es ist ein wichtiger Beitrag, das Bewusstsein dafür zu stärken, dass Betroffene von Diskriminierung auch in Westösterreich Unterstützung bei der GAW erhalten und dass es dafür ein Regionalbüro in Innsbruck gibt."

Auch Karl C. Berger, Leiter des Tiroler Volkskunstmuseums, zeigt sich erfreut über die Ausstellung: "Gleichbehandlung ist ein zentrales Anliegen unserer Gesellschaft, das auch im musealen Kontext sichtbar sein muss. Es ist eine wesentliche Aufgabe von Museen, Wissen gegen Diskriminierung zu vermitteln. Daher freuen wir uns besonders, die Ausstellung 'Wege zur Gleichbehandlung' auch im Tiroler Volkskunstmuseum präsentieren zu können."

Ein Comic aus der Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“.

 | Foto: Büke Schwarz
  • Ein Comic aus der Ausstellung „Wege zur Gleichbehandlung“.

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