Wenn Gelenke einrosten und Knochen brüchig werden

Dir. Josef Norz, Bezirksobmann-Stellvertreter Forum Land Schwaz, Sonja Gschößer, Bezirksbäuerin und Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer.
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  • hochgeladen von Barbara Hoffmann-Ammann

Fast die Hälfte der Bevölkerung in Tirol leidet im Laufe des Lebens an Erkrankungen des Bewegungsapparates. Probleme wie Arthrose und Osteoporose treten meist erst im höheren Alter auf, diesen kann allerdings vorgebeugt werden: Vernünftiger Bewegung und unter Vermeidung von Überlastung verdanken wir funktionierende Gelenke und starke Knochen. Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer erklärte im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Medizin für Land und Leute“ auf anschauliche Weise die Ursachen, Entwicklung und Vorbeugung von Gelenkabnutzung und Knochenentkalkung bzw. welche Behandlungsmethoden die Medizin im 20. Jahrhundert anbietet.

Wie lässt sich gegen Arthrose vorbeugen?

„Menschen werden immer älter. Gleichzeitig mit dem Alter nimmt allerdings auch die Häufigkeit der Arthrose zu“, weiß Univ.-Prof. Martin Krismer. Alter gehört ebenso wie Übergewicht und Extremsport zu den Risikofaktoren für eine Arthrose. Dieser Abnutzung der Gelenke kann man nur durch ausreichende Bewegung vorbeugen, bei welcher das Gelenk relativ gleichmäßig be- und entlastet wird. Diese Bewegungen sorgen nämlich dafür, dass der Knorpel, den Krismer mit einem Schwamm vergleicht, ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird. „Geschieht das nicht, kommt es zum Abbau vom Knorpel, Knochen reiben auf Knochen und das verursacht Schmerzen“, erklärt Krismer die Entstehung von Arthrose. In weiteren Krankheitsverlauf kommt es zu Steifigkeit, bis hin zu starken Bewegungseinschränkungen, welche die Teilnahme am Gesellschaftsleben beeinträchtigen.
Die Therapie bei Arthrose wird an den jeweiligen Schweregrad der Erkrankung angepasst und reicht von einem veränderten Lebensstil über Physiotherapie und Schmerzmitteln bis zum letzen Ausweg – einer Operation. Rund 1.200 Hüften und 1.500 Knie werden jährlich in Tirol operiert, 93 Prozent der Operationen verlaufen reibungslos und ermöglichen den PatientInnen ein normales und schmerzfreies Leben.

Frauen häufiger von Osteoporose betroffen

Die Knochenentkalkung im fortgeschrittenen Alter betrifft einen sehr großen Teil der Bevölkerung. Sehr häufig leiden Frauen unter Osteoporose. „40 Prozent aller Frauen über 50 Jahren werden von einem Knochenbruch wegen Osteoporose betroffen sein“, so Univ.-Prof. Martin Krismer. Das häufige Auftreten von Osteoporose beim weiblichen Geschlecht erklärt er folgendermaßen: „Der Körper einer Frau baut im ersten Teil des Zyklus den Knochen auf, indem er viel Knochensalz einlagert. Im zweiten Teil des Zyklus sowie in der Schwangerschaft wird dieses Knochensalz wieder abgegeben, denn der Embryo benötigt viel Knochensalz für seine Entwicklung.“ Im Alter fehlt der erste knochenaufbauende Teil des Zyklus, daher erfahren Frauen oft einen starken Knochenabbau, da ihr Körper nur mehr einen kleinen Teil der zugeführten Knochensalze aufnehmen kann. Das führt zu Knochenbrüchen, von denen 30 Prozent durch Stürze, 10 Prozent durch Heben schwerer Lasten, fünf Prozent durch Verkehrsunfälle und rund die Hälfte ohne äußere Einwirkungen ausgelöst werden.
Vorbeugen kann man der Osteoporose durch viel Bewegung an der Sonne, Vitamin D, das in Eidotter und Fisch vorkommt und durch eine ausgewogene Ernährung mit viel Milch- und Milchprodukten, welche reich an Knochensalzen sind.

Wo: Hotel Vomperhof, Dorf 4, 6134 Vomp auf Karte anzeigen
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