ESC in Innsbruck
Grünes Licht, aber mit Augenmaß und Hausverstand

- Noch steht nicht fest, wo der Songcontest 2026 stattfindet. Das Thema wird auch im Innsbrucker Gemeinderat viel diskutiert.
- Foto: Olympiaworld
- hochgeladen von Georg Herrmann
Die Tiroler Landeshauptstadt will ganz groß raus: Der Stadtsenat hat am Mittwoch, dem 11. Juni, offiziell beschlossen, sich um die Austragung des Eurovision Song Contest (ESC) 2026 zu bewerben – mit breiter Zustimmung, jedoch nicht ohne Gegenwind.
INNSBRUCK. Nach dem Sieg des österreichischen Sängers JJ beim ESC 2025 in Basel will Innsbruck erneut ins Rennen um Europas größtes Musikfest gehen. Laut Bürgermeister Johannes Anzengruber soll Innsbruck, mit der Olympiahalle als Veranstaltungsort ein einzigartiges „alpin-urbanes“ Setting bieten. Unterstützung gibt es vom Tourismusverband, der das „weltweite Rampenlicht“ als Chance für die Region sieht. Eine aktuelle WK-Studie rechnet mit einem wirtschaftlichen Effekt von bis zu 58 Millionen Euro allein für Tirol. Doch die Euphorie ist nicht ungeteilt. Schon jetzt explodieren die Hotelpreise – eine Nacht im Mai 2026 kostet mancherorts über 800 Euro. Tourismusobmann Peter Paul Mölk verweist auf die „freie Marktwirtschaft“, warnt aber auch vor voreiligen Schlussfolgerungen: Noch sei die Gastgeberstadt gar nicht bestimmt.
Zwischen Euphorie und Ernüchterung
Während Grüne, SPÖ und Das Neue Innsbruck auf internationale Aufmerksamkeit und lokale Impulse für Kultur und Wirtschaft setzen, sehen KPÖ, FPÖ und die Liste Fritz vor allem finanzielle Risiken. Der Vergleich mit früheren Großereignissen wie der Ski-WM 2019 in Seefeld, deren Kosten noch nachwirken, lässt Zweifel wachsen. Insbesondere die FPÖ warnt vor Sicherheitsrisiken und unklaren Finanzierungsmodellen. Auch Tourismusforscher wie Jürg Stettler bremsen die Euphorie: Die Effekte solcher Veranstaltungen seien oft nur kurzfristig. Gleichzeitig bekennt sich der Bürgermeister zu einer verantwortungsvollen Budgetpolitik:
„Diese Bewerbung ist kein Blankoscheck. Jeder Beitrag der Stadt oder ihrer Beteiligungen muss transparent und darstellbar sein. Wir haben das Know-how und die Infrastruktur, den ESC nach Innsbruck zu holen – aber wir tun das mit Augenmaß und Hausverstand.“
Der Bürgermeister erinnert auch daran, dass die Ausschreibung des ORF strikte Vertraulichkeit verlangt. „Über sämtliche Inhalte der Bewerbung gilt absolute Geheimhaltung. Auch das wurde heute mehrheitlich im Stadtsenat zur Kenntnis genommen“, so Anzengruber.
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