Oppitz und Gruber rücken in die erste Reihe!

Zach auf dem Balkon | Foto: Foto: Gstraunthaler

Darf man den Gerüchten glauben, werden Bgm. Hilde Zach und ihr erster Vize Eugen Sprenger bereits im März die Sessel räumen

Am 4. März wird das neue Kaufhaus Tyrol offiziell eröffnet, womit das jahrzehntelange Ringen um dieses Mega-Projekt ein sichtbares Ende haben wird. Darf man Insidern Glauben schenken, werden Bgm. Hilde Zach und Vize Eugen Sprenger nach diesem Ereignis auch ihrer Polit-Karriere ein Ende setzen.

(gstr). „Jedes Mal, wenn ich auf den Balkon vor meinem Büro gehe und die Baustelle für das neue Kaufhaus Tyrol sehe, denk ich mir, lieber Gott, lass mich das noch erleben, dass dieses Projekt fertig wird“, erklärte Bgm. Hilde Zach am vergangenen Montag im Rahmen ihres Berichtes aus dem Stadtsenat. Gepaart mit der weiteren Aussage „mein Ziel ist es, diese Stadt ohne Schulden zu übergeben, um meinen Nachfolgern optimale Startbedingungen zu hinterlassen“, lässt dieses Statement breiten Raum für Spekulationen.

Weichen werden gestellt
In jedem Fall zeigt sich in den vergangenen Wochen eindeutig, dass Zach die Weichen für eine Amtsübergabe an Vizebgm.
Christine Oppitz-Plörer stellt. Mit der Abberufung von Christian Kogler aus allen Ausschüssen, der Weichenstellung für eine Erhöhung der IIG-Mieten und dem massiven Kampf um eine ordentliche Ausfinanzierung der olympischen Jugendspiele 2012 räumte Zach in letzter Zeit wichtige Stolpersteine für ihre Nachfolgerin aus dem Weg und nahm auch die ein oder andere unpopuläre Entscheidung auf ihre Kappe.

In jedem Fall mehren sich die Gerüchte, dass diese vorbereitete Amtsübergabe bereits in den nächsten Wochen über die Bühne gehen soll. Von Insidern wird dabei immer wieder der Zeitraum Anfang bis Mitte März genannt. Dieser Zeitpunkt wäre, aufgrund der zeitlichen Nähe zur Eröffnung des neuen Kaufhaus Tyrol, für Zach der ideale Zeitpunkt ihre politische Karriere zu beenden. Wenn der neue Innenstadt-Magnet seine Pforten öffnet, wird sich Hilde Zach – zu Recht – als eine der treibenden Kräfte hinter diesem Projekt feiern lassen können. Diese Eröffnung wird mit Sicherheit einer der Meilensteine von Zachs Regentschaft, nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Diskussionen um dieses Vorhaben und seiner schwierigen Realisierung. Vizebgm. Christine Oppitz-Plörer will jedenfalls Gerüchte um ein baldiges Ausscheiden von Hilde Zach aus dem politischen Leben nicht kommentieren und hält auch Zachs erwähnte kryptische Äußerungen in dieser Frage für irrelevant.

VP muss endlich entscheiden
Auch in der Innsbrucker Volkspartei dauern die Diskussionen über eine Amtsübergabe von Vizebürgermeister Eugen Sprenger an Stadtparteiobmann Franz Gruber bereits mehr als ein Jahr. Doch obwohl über die grundsätzliche Vorgangsweise – Sprenger macht Platz für Gruber – kein Zweifel besteht, rätseln selbst engste Vertraute von Sprenger und Gruber über den Zeitpunkt der Übergabe. Immer wieder taucht dabei die Vermutung auf, dass es Vizebgm. Eugen Sprenger ein persönliches Anliegen sei, Bgm. Hilde Zach politisch zu überleben – und sei es nur um ein paar Tage.

Sprengers designierter Nachfolger, Franz Xaver Gruber, bemüht sich in jedem Fall, keinen Anschein von Ungeduld zu vermitteln. „Eugen Sprenger und ich werden den richtigen Zeitpunkt für diesen Schritt in Abstimmung miteinander wählen. Wobei der Bevölkerung sicher nicht wichtig ist, welche Person an der Spitze steht, sondern, dass wir unser Programm kontinuierlich fortsetzen“, betont Gruber mit der diplomatischen Eloquenz eines Vizebürgermeisters. Doch auch innerhalb der ÖVP ist zu bemerken, dass Gruber in letzter Zeit vermehrt Platz zur eigenen Profilierung vorfindet. „Ich gedenke im März noch im Amt zu sein“, betont jedenfalls Vizebgm. Eugen Sprenger in Anspielung auf Gerüchte um seinen Rücktritt. Gespräche oder gar eine Abstimmung über einen gemeinsamen Rückzug aus der Politik habe es zwischen ihm und Zach in jedem Fall definitiv nicht gegeben. „Wir machen unsere Planungen nicht davon abhängig, was Bgm. Zach zu tun gedenkt“, betont Sprenger.

Nur noch zwei Jahre Zeit
Tatsächlich wird für die potentiellen Nachfolger die Zeit langsam eng. Denn die nächsten Gemeinderatswahlen finden spätestens im Frühjahr 2012 statt und sowohl Zach als auch Sprenger haben bereits klar gestellt, nicht mehr antreten zu wollen. Um jedoch Gruber und Oppitz-Plörer eine möglichst gute Ausgangsbasis für eine Wahlauseinandersetzung zu geben, sollten die Amtsübergaben bald erfolgen. Es sei denn, alle Beteiligten spekulieren mit der unwahrscheinlichen Variante einer Fusion von FI und ÖVP – entstanden auf Druck der Landespartei – unter einem Spitzenkandidaten Christoph Platzgummer.

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