Schubertstraße rebelliert gegen Aufstockung

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Erneut stößt eine geplante "Verdichtung" auf Widerstand. Nach dem O-Dorf rebelliert nun der Saggen.

"Innere Verdichtung" lautet das von der Regierung und der Stadtplanung ausgerufene Zauberwort. Mit der Aufstockung von bestehenden Häusern soll die Wohnungsnot in Innsbruck bekämpft werden. Vor allem den gemeinnützigen Bauträgern IIG und Neue Heimat obliegt es, diese Vorgaben umzusetzen. Doch immer öfter stoßen die Projektbetreiber auf erbitterten Widerstand in der Nachbarschaft.

"Nein" zu Ausbau in Saggen

Nun liegt auch im Saggen "Revolutionsstimmung" in der Luft. In der Schubertstraße soll eine große Wohnanlage der IIG (das Haus ist bereits jetzt fünf Stockwerke hoch) um zwei Etagen aufgestockt werden. Die Bewohner der bestehenden Anlage und die umliegenden Nachbarn fürchten um ihre Lebensqualität. Vor allem jene, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite leben (großteils Eigentümer) – da die Straße über 15 Meter breit ist, haben sie im Bauverfahren keine Parteienstellung – fürchten, nach Abschluss der Arbeiten "nie wieder das Sonnenlicht zu sehen". Doch den Wortführern des Protestes geht es nach eigenen Angaben um Grundsätzlicheres.

Präzedenzfall befürchtet

"Wenn die Stadt der IIG gestattet, hier zwei Stockwerke zu erhöhen, wird dies ein Präzendenzfall sein, auf den sich auch jeder private Bauträger in weiterer Folge berufen kann", erläutert Bea Fröis, Sprecherin der Anrainer, ihre Befürchtungen. "Der Saggen ist bereits jetzt der am dichtesten besiedelte Stadtteil in Innsbruck. Eine weitere Verdichtung in diesem Ausmaß würde die Lebensqualität hier zerstören", erläutert die Architektin.

Keinerlei Informationen

Der gravierendste Vorwurf aus Sicht der Anrainer ist allerdings – wie so oft in Innsbruck – jener, dass niemand die Betroffenen über das Vorhaben informiert hat. Nach Angabe der Protestierenden gab es weder eine Bürgerversammlung noch eine schriftliche Kundmachung des Projektes. Alle Informationen mussten sich die Anrainer selbst beschaffen.

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