Gesucht: Knallbunt-vergnügtes Comic von 1996.
Auf der Suche nach Maximilian und Bertram.

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Es ist ganz witzig.

Ausgangspunkt für diese Niederschrift ist eine  Anfrage über die Hypo, besser eine, die bei der Hypo Pressestelle eingetrudelt. Dann irgendwie bei mir gelandet. Immer noch reagiere ich bei dem einen Zauberwort mit posthumen-unwillkürlichen Schreibreflex. Ja und?  Und da war zu lesen:

"Seit geraumer Zeit haben mein Freundeskreis und Ich in unserem gemeinsamen Exil in Wien herausgefunden, dass wir alle in unserer Kindheit einen überaus lustigen und informativen Comic über Kaiser Maximilian I und sein Verhältnis mit den Tirolern gelesen haben. Nach langem hin und her sowie eigener Recherche sind wir auf folgende Informationen ge­sto­ßen: Der Comic wurde von Ihnen, der Hypo Tirol, gesponsert. Anscheinend war er schon Mitte der 90er Jahre bis spätestens Mitte der 2000er erhältlich. Leider haben wir bis jetzt keine Informationen, bis auf unsere kollektive Erinnerung, gefunden. Selbst der Titel ist uns bis jetzt nicht eingefallen und alle unsere Exemplare sind im Laufe der Zeit zum Opfer gefallen."


Und die Fragen:


"Wissen Sie wer den Comic gezeichnet / Herausgegeben hat?"
"Kennen Sie den Titel des Comics?"
"Wissen Sie ob der Comic noch irgendwo erhältlich ist?
Laut einem von uns konnte der Comic in den Kristallwelten gekauft werden."

Nachgedacht. Nachgeschaut.

Ich kann mich ganz gut wieder erinnern. Es war 1996 und die beiden Künstler, Mario Pateisky, ein aktiver Grafiker und Philipp Frenzel, ein junger Wirtschaftsstudent und angehender Illustrator sind bei uns in der Hypo Werbung aufgeschlagen. Sie hätten ein "förderungswürdiges" Büchlein gestaltet. Zum Thema "Maximilian und Bertram". Wir beide, Peter Meraner, Marketingleiter und ich, waren zu damaligen Zeit begeisterungsfähig und -willig. Noch dazu mit kreativen Freiheiten ausgestattet. "Das müssen wir unterstützen". Ein knallbuntes Comic, damals – in einer Zeit, als diese Kunstart noch nicht en-vogue war. Eher belächelt. Die beiden haben uns dann einige Male in unseren Büroräumen besucht. Interessante Gespräche. Zwei ganz unterschiedliche Typen und Charaktere. Der Ältere, schon vom Leben geprägt und ein wenig "abgeschliffen", dort der junge, selbstbewußte bubenhafte Student. Auch der Papa von Philipp, damals Kulturamtsleiter von Innsbruck hat uns besucht. "Schauen Sie sich einmal das Büro vom Herrn Waltl an.", war danach ein besonders neckisch-nett gemeinter Ausspruch von Papa Frenzel.  Stimmt schon, die Büros der Hypo Werbeabteilung waren eigen. Besonders meines musste auf Betriebsfremde verstörend- wirr-wirken -  aber für mich war es ein aufgeräumtes Büro. War wohl ein bleibender Erlebniseindruck. Der Druck wurde von einer Tiroler Druckerei übernommen. Comicbüchlein, - eher Buch - Format übergrosses A4. Herausgeber war die,  später niemals mehr in bleibende Erscheinung tretende MAPM Enterprises World Wide. Sicher ein kreativer Weitwurf der beiden Eltern des Buches. Eine kleine Pressekonferenz im Juni 1996 folgte. War wohl in der Hypo. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Teilweise wurden die Comics dann über den Hypo-Activ-Pool, die Jugendbetreuung der Landesbank gespielt. Kostenlos verteilt. Der Rest via den beiden Künstlern. Von beiden Künstlern verlieren sich meine Spuren danach, Philipp wurde noch beim Targetverlag/6020 "gesehen", Marios Lebensspuren enden -nachgeforscht, abrupt und unglücklich.  9000 Stück wurden damals bei der Alpina gedruckt. In der Tyrolia, der Wagnerischen, auf Schloß Tratzberg und im "Maximilianeum" gab es dieses Comic zu kaufen. Bis heute, bis zu der Anfrage, dürfte die Publikation in tiefste Vergessenheit geraten sein. Denn. Auch beim 500-Jahre-Jubliläum, von Kaiser Max um 2019 spielte dieses lustige Geschichtsbuch keine Rolle. Schade. Gleichwohl dürfte es heute nicht nur abgegriffen, sondern "vergriffen" sein. Ein Exemplar befindet sich noch in meinem Fundus. Ein paar Fotos beigefügt. Und in einem alten "Innsbruck Informiert" wurde der beigefügte Einspalter gefunden. Interessant daran auch, die Aussage der beiden Künstler: "Ermöglicht wurde das in Österreich einzigartige Projekt nach einer Odyssee durch Ämter, Büros und Institutionen durch die finanzielle Unterstützung der Hypobank Tirol."  Also, Lob für die Landesbank. Es war also auch früher nicht anders. Nicht nur in C-Zeiten. Kultur und Kunst kein lebenswichtiges Lebensmittel. Unwitzig.

Weiter im Text.

Witzig ist in diesem Zusammenhang, dass es noch einige "alte" Projekte, die einer kleinen Wiederentdeckung und Erforschung harren, gibt.  Welche? So zum Beispiel - die Postkartenserie von Peter Fejes, die "Lachköpfe" von egone, das vierteilige Postkartenset von Scotti, Marcantonios Autofahrerschnapschüsse ... usw.  Und sicher noch das eine oder andere. Vielleicht ist es aber auch besser und zeitgoldrichtig, wenn manches in Vergessenheit gerät und verborgen bleibt. Nur so machen Suchen und Finden für die Nachfolgenden Spaß. Wie recht sie haben: Das alles ist dann schon eine ganz andere Geschichte.

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