Maja Tzikalova - ein paar Zeilen.

Bildersuche erfolglos. Hinterher. Nachgerufen.

Es ist genau so. Seit Tagen suche ich die Bilder, die ich vor kurzem in der Hand hatte. Umgeräumt. Aufgeräumt. Verlegt. Ich kann sie nicht finden. Dabei wollte ich Maja wieder einmal anrufen und nachfragen. Erst bei der Pensionsfeier eines Kollegen haben wir wieder die Auftrittskleider getragen. Von Maja gefertigt. Dann sehe ich in der TT die Anzeige der HTL. Vorausgegangen. Großer Schock. Kontaktaufnahme - wieder einmal zu spät. Die Bilder kann ich eben auch nach tagelangem Suchen nicht finden. Dabei habe ich sie vor meinem geistigen Auge. In meiner emotionalen Bibliothek.

Damals - das Festival der Träume - ideenreich

und mit viel Fantasie und Enthusiasmus - aber wenig Geld. Maja war damals ein Glücksgriff. Eine CD Produktion "Festival-der-Träume"- Song, Fotoshooting, Radiostationen abklappern, Song aufnehmen, zwei Testimonials mussten her. Als Duo - Frau und Mann in der Kostümierung und Inszenierung der vorliegenden Illustration. Maja war irgendwann Teil des Kreativteams. Aus der Ecke des Elisabethinums. Eine wunderbare Frau, aus Bulgarien, bestens ausgebildet, wachsame, freundlich-sanfte Augen und ein bescheidenes Wesen. Unaufgeregt und ein wenig - fast zu still, aber ungeheuerlich - soooo kreativ und entscheidend im Tun. Ihr Gatte Bühnenbildner. Maja hat sofort verstanden, wenig Geld - viel Anforderung und noch mehr Wünsche. Bunt. Auffallend und etwas Besonderes. Sie hat das hergezaubert. Einfach so. Für wenig Geld, viel Lob und Anerkennung. Sie, sie ist im Hintergrund geblieben. Still und leise. Diese kurze Schilderung und die beschriebenen Abläufe haben sich im Laufe der 26 Jahre Festival noch einigemale wiederholt.

Siedendheiß.

Für das Einlasspersonal im Stadtsaal, sommerheiß und luftig. Bunte Gewänder. Schöne Farben, besondere Materialien. Die Festivalbekleidung war eine Visistenkarte von Maja. Immer einen Schritt - zurück - im Hintergrund hat sie ihre Werke sprechen lassen. Beim Schlussapplaus nach 26 Jahren haben wir uns zwar telefonisch gehört, aber leider war sie verhindert. Aus der Ferne ihren Weg verfolgt, ihr Lehren an der HTL, die ART-Didacta und ihr Engagement bei der Krebshilfe Tirol. Immer wieder künstlerische Sprenkel ihrer Arbeiten erhascht.
Wenn ich auch keine Bilder aus der Zeit gefunden habe, so doch noch ein Hemd mit künstlerischen Spuren von der Maja, damals beim Jubiläumsfestival 2015 aufgelegt. Und wichtigen Honoratoren übergeben. Dass Maja ein besonderer Mensch war, - klar. Mit diesem besonderen Lächeln, wissend und weise, ruhig, zurückhaltend und nicht nur den Hintergrund mit ihrer Persönlichkeit und Ausstrahlung erfüllend. Kommunikativ. Jede Begegnung ein Erlebnis. KI ist chancenlos gegen diese Macht des Miteinanders. Wir haben uns immer gut verstanden. Kurze, wertschätzende Gespräche und Begegnungen. Ein großes Herz mit viel Gefühl und Leidenschaft für das eigene Tun. Aus der Ferne habe ich ihren Weg zaghaft verfolgt. Gesehen und gesprochen vor langer Zeit. Die Gedanken und das Wollen eines Wiedertreffens bleiben jetzt unbeantwortet, zu spät - Maja hat die Seiten gewechselt. Ich habe keine Ahnung, wie ihr Leben, ihr Alltag gewesen, ihre Freunde und Weggefährten kenne ich nicht, nicht ihre Stolpersteine und Holprigkeiten, die das Leben für jeden von uns so unaufgefordert bereithält.

Lebe wohl, liebe Maja. Sicher bin ich mir, dass Du da wo Du bist auch wunderschöne kreative Herzlichkeiten zauberst und das Dort so wie das Da mit Deiner wunderbaren Art verzauberst.