Frei im Theater: Adieu, Herr Minister
Eine federleichte Räuberpistole
Im Sommer geht unsereine:r vorzugsweise in den Keller, um zu lachen. Da ist Komödienzeit im Kellertheater – gemäß dem Motto: Summertime, and the laughin is easy. Was für dieses Jahr in besonderer Weise gilt, selbst wenn einem beim behandelten Thema unterm Jahr das Lachen vergeht. Und wie wir am Beispiel eines eben zurückgetretenen heimischen Präsidenten sehen, gibt es dafür nicht mal mehr ein Sommerloch. Was den Autor des diesjährigen Kellertheater-Sommerstückes Jordi Galceran möglicherweise dazu motiviert haben könnte, mal ein theatrales Exempel an besagter Spezies zu statuieren. So lautet der Titel seines Stücks schlicht und ergreifend: "Adieu, Herr Minister."
Komödiantisches Wiedersehen mit Altmeister Michael Arnold
Und damit wir zumindest im Theater eine Art von Katharsis erleben, bringt Herr Galceran gleich einen ganzen Gaunerclan in Stellung, um besagten und eben erst wegen Korruption entlassenen Minister gewissermaßen für alle Zeit aus dem Verkehr zu ziehen. Zuvor muss man freilich erst mal verhindern, dass er diesem Vorhaben zuvorkommt und sich gar selbst aus dem Leben schießt. Was natürlich denkbar einfach gelingt, weil der von derart simplem Gemüt ist, dass er in seiner Selbstüberschätzung gar nicht auf die Idee kommt, dass man ihn austricksen könnte. Kellertheater-Hausherr Manfred Schild hat diese federleichte Räuberpistole wie üblich selbst inszeniert: Michael Rudigier mimt dabei den selbstgefällig-naiven Minister, Alica Sysoeva, Veronika Schmidinger, Tom Hospes und Michael Arnold agieren als verwegen-trickreiche Gang, wobei Altmeister Arnold als vermeintlich dementer Vater im Rollstuhl geradezu zum Hinknien komisch ist.
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