Innsbrucker Fußball

Was passiert mit der UNION auf der Fenner

Der Tiroler Fußballverband hat die Entscheidung über die Zukunft der Generali UNION Innsbruck vertagt. Nach dem Aus für das MCI-Neu hat sich die UNION entschlossen, nur mehr mit einer Kampfmannschaft im TFV-Bewerb anzutreten. Ein Verein protestiert jedoch gegen das Vorgehen der UNION.

INNSBRUCK. Rückblende auf den Herbst 2024. In der Hypo Tirol Liga steht die Generali UNION Innsbruck mit 8 Punkten auf Platz 13 und einem Abstiegsplatz. Die Generali UNION Innsbruck 1b spielt in der 1. Klasse West, in der Herbsttabelle steht die UNION mit 25 Punkten auf Platz 3, einen Punkt hinter FC Tiroler Zugspitze und FC Wacker Innsbruck Juniors. Mitte Dezember dann die politische Meldung: das Projekt MCI Neu wird nicht umgesetzt. Damit geht für die UNION auch das Licht am Ende des Tunnels für eine zeitgemäße Sportanlage aus. Eine neue Situation, auf die sich die UNION erst umstellen muss.

Entscheidung

Es folgten Gespräche und Diskussionen. Die Stadt wird entsprechende Vorverträge im Zusammenhang mit dem Projekt "MCI neu" rückabwickeln, eine Veränderung der Platz- und Containersituation auf der Fenner steht zeitnah nicht auf der politischen Agenda. Nach intensiven Diskussionen hat die Generali UNION Innsbruck im Mai ihre Entscheidung für die Zukunft im Tiroler Fußball getroffen. „Unsere Zielsetzung liegt ganz klar auf der Förderung des Nachwuchses. Damit diese sowohl organisatorisch als auch finanziell gesichert ist, werden wir ab der nächsten Saison mit einer Kampfmannschaft am TFV-Bewerb teilnehmen“, erklärt Obmann Herbert Lener. 

„Wir haben lange, intensiv und konstruktiv alle Für und Wider diskutiert und analysiert“, erläutert Herbert Lener die Entscheidungsfindung. „Es ist für uns von großer Wichtigkeit und Bedeutung, dem Fußballnachwuchs auch künftig eine sichere Heimat bieten zu können. Daher werden wir die Kampfmannschaft aus der HYPO Tirol Liga zurückziehen und unsere organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten entsprechend konzentrieren.“

Zielsetzung der UNION, mit der jetzigen 1b als künftige Kampfmannschaft im Bewerb des Tiroler Fußballverbandes vertreten zu sein. Das Anliegen wird dem Tiroler Fußballverband übermittelt und wartet weiter auf eine Entscheidung. Ein Mitbewerber meint zum Vorhaben der UNION: "Aus unserer Sicht ist der gegenständliche Antrag nach Ablauf der festgelegten Frist gestellt worden und wäre daher als unzulässig zurückzuweisen.“

Eine Runde vor Schluss

Sportlich sieht die Situation eine Runde vor Schluss so aus: In der Hypo Tirol Liga steht die UNION bei 25 Punkten und auf Platz 11 der Tabelle. Mit dem Rückzug aus der HYPO Tirol Liga würde der SV Hall weiterhin in der Liga verbleiben. In der 1. Klasse West steht die Generali UNION Innsbruck 1b auf dem zweiten Tabellenplatz und hat den Aufstieg in die Bezirksliga West in der eigenen Hand. Der FC Tiroler Zugspitze steht mit 52 Punkten an der Spitzen, die UNION hält bei 50 Punkten und Platz 2. Platz 3 haben die FC Wacker Innsbruck Juniors mit 47 Punkten, ebenfalls 47 Punkte hält der ESV Hatting Pettnau auf Platz 4. In der Frühjahrstabelle liegt die UNION auf Platz 2, hinter dem FC Tiroler Zugspitze und vor ESV Hatting Pettnau. In der Heimtabelle liegt die UNION auf Platz 2, hinter den FC Wacker Innsbruck Juniors und vor ESV Hatting Pettnau. In der Auswärtstabelle steht die UNION auf Platz 2, hinter FC Tiroler Zugspitze und ESV Hatting Pettnau.

Kritik an Spielereinsätzen

Bei dem engen sportlichen Duell stehen auch zwei Spieler der UNION im Fokus. So wird Kritik am Einsatz von Marco Stokic geübt. Nach seiner Verletzung hatte der Stürmer vier Einsätze in der Hypo Tirol Liga und kommt dabei auf 138 Spielminuten. Im Frühjahr stand er 8 Minuten im TFV Kerschdorfer Tirol Cup und fünfmal in der Hypo Tirol Liga für gesamt 200 Minuten am Feld. In der 1. Klasse West kommt Stokic auf fünf Einsätze. Bei Andreas Kirchmair sieht das Verhältnis so aus: Herbst: ein Einsatz Hypo Tirol Liga mit 13 Minuten und 9 Spiele in der 1. Klasse West. Im Frühjahr 8 Minuten im TFV Kerschdorfer Tirol Cup und zwei Hypo Tirol Liga-Einsätze mit insgesamt 25 Minuten. Zehn Spiele bestreitet Kirchmair in der 1. Klasse West. Diese Einsätze sollen zu einer Verzerrung des Wettbewerbs in der Liga geführt haben. 

Abschied beim Jubiläum

Beim Jubiläum anlässlich 60 Jahre UNION Innsbruck hat Obmann Herbert Lener sportliche Größen wie Dominik Pandurevic oder Stefan Milenkovic, der als Trainer zum Völser SV wechselt verabschiedet. „Seit 60 Jahren sind wir Bestandteil der Tiroler und Innsbrucker Fußballfamilie – mit wunderbaren Höhepunkten, aber auch Tiefschlägen. Seit 15 Jahren kämpfen und bitten wir um eine passende Infrastruktur und wurden jahrelang mit dem MCI-Neubau und damit verbunden einer neuen Anlage vertröstet. Mit dem Projektaus für das MCI Neu ist auch das Licht am Ende des Tunnels für eine zeitgemäße Anlage erloschen“, zieht Lener Bilanz. „Zwei Kampfmannschaften und eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit sind auf dieser Anlage einfach nicht möglich.“

Lener bittet um Verständnis: „Wir bitten unsere Gastmannschaften um Nachsicht für unser Containerdorf und dessen Zustand. Wir bitten die Mütter und Väter unserer Nachwuchskicker um Entschuldigung für den miserablen Zustand der sanitären Anlagen. Wir haben jahrelang im Glauben an eine Verbesserung der Situation unsere ganze Kraft investiert und müssen jetzt anerkennen, dass sich die Situation, wenn überhaupt, sicher nicht rasch verbessern wird.“

Jetzt hängt die Zukunft der UNION einmal vor der Entscheidung am grünen Tisch ab. Für das Herzschlagfinale in der 1. Klasse West ist die UNION-Fußballfamilie vorbereitet. "Wir freuen uns über die tolle Arbeit von Coach Thomas Kofler, sind stolz auf unsere Jungs wie Michal Wolkenstein, Leo Lukas oder Moritz Buchauer und unsere "Routiniers" wie René Rief, Deniz Karayilan, Nenad Markovic oder Stefan Milovanovic. Und sie haben sich sportliche nach dieser gewaltigen Saison sicher verdient", freut sich Lener auf das große Finale in der Liga am 14.6. um 15:30 Uhr in Strengen gegen die SPG Arlberg-Stanzertal.

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