Die Entwicklung im Gewerbe und Handwerk bleibt „durchwachsen“

Foto: WKT

Die aktuelle Konjunktur zeigt für die einzelnen Branchengruppen sehr unterschiedliche Trends. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen „Konjunkturbeobachtung“ der KMU Forschung Austria. „Insgesamt sind die Auftragseingänge bzw. Umsätze im Tiroler Gewerbe und Handwerk im ersten Halbjahr 2015 gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 nominell um 1,0 Prozent gesunken. Die Situation im Gewerbe und Handwerk bleibt durchwachsen, es gibt Schattenseiten, aber auch etwas Licht.“, berichtet Obmann Georg Steixner. „Wirtschaftspolitische Impulse sind daher aber mehr denn je notwendig. Denn vom gesamtwirtschaftlichen Wachstum von 0,7 Prozent sind wir im Gewerbe und Handwerk weit entfernt.“

Eine Möglichkeit, Impulse zu setzen, sieht Steixner auch im Handwerkerbonus. Dieser müsse auch 2016 verlängert werden, denn „er reduziert die Schwarzarbeit deutlich, hat einen positiven Effekt auf die Beschäftigung und trägt unmittelbar zur Umsatzsteigerung bei.“ Indem man die privaten Auftraggeber motiviere, offizielle Handwerker zu beschäftigen, stärke man die lokalen Betriebe in der Region, was wiederum Arbeitsplätze sichere, so Steixner.

Walter Bornett, Geschäftsführer der KMU Forschung Austria, betont die Wichtigkeit des Gewerbe und Handwerks als größter Arbeitgeber: „Wegen des stabilisierenden Faktors auf dem Arbeitsmarkt muss man immer rechtzeitig schauen, dass es dem Gewerbe und Handwerk nicht schlecht geht.“ Dies sei jedoch zurzeit leider der Fall, so Bornett und macht dafür hauptsächlich vier Wachstumsbremsen verantwortlich: Aufgrund sinkender Realeinkommen stagniere die private Nachfrage, hier könne jedoch die Verlängerung des Handwerkerbonus einen wesentlichen Beitrag zur Ankurbelung leisten. Zurückhaltende Investitionen, überbordende Bürokratie und ein Geflecht an Steuern und Abgaben vernichten jegliches Wachstum. „Alle Experten sind sich einig, dass die Senkung der Lohnnebenkosten notwendig ist, hier tut sich jedoch absolut nichts“, so Bornett.

Zahlen, Daten, Fakten

Geschäftslage im dritten Quartal 2015
Leicht gebessert hat sich die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage durch die Tiroler Gewerbe- und Handwerksbetriebe.

Im dritten Quartal 2015 beurteilen 82 Prozent der Betriebe die Geschäftslage als „gut“ oder zumindest „saisonüblich.“ 18 Prozent beurteilen die Geschäftslage als „schlecht“.
Insgesamt hat sich damit jedoch das Stimmungsbarometer im Vergleich zum Vorquartal verbessert.

a) In den investitionsgüternahen Branchen allerdings ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres um 4,2 Prozent gesunken.
b) Im konsumnahen Bereich ist die Situation deutlich besser als im Vergleichsquartal des Vorjahres. 21 Prozent der Betriebe verzeichneten Umsatzsteigerungen (Drittes Quartal 2014: 16 Prozent).

Optimistische Erwartungen für das vierte Quartal 2015
Rund 64 Prozent der Betriebe erwarten keine Veränderung und 20 Prozent steigende Auftragseingänge/Umsätze. Rund 16 Prozent erwarten Rückgänge.

Im Vergleich zum Vorquartal hat der Optimismus unter den Betrieben damit leicht zugenommen.

Erhöhung des Personalstands zu erwarten

Für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2015 beabsichtigen…

  • 14 Prozent der Betriebe, den Beschäftigtenstand um durchschnittlich 18,9 Prozent zu erhöhen,
  • 77 Prozent der Betriebe, den Personalstand konstant zu halten und
  • neun Prozent der Betriebe, die Zahl der Mitarbeiter um durchschnittlich 29,1 Prozent zu verringern.

Im Durchschnitt ergibt sich daraus eine geplante Erhöhung des Beschäftigtenstandes um 0,3 Prozent. Der Personalbedarf liegt damit über dem Niveau des Vergleichsquartals des Vorjahres.

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