Kampf um gerechte Löhne
Lieferando-Beschäftigte streiken in Innsbruck

- Philip Wohlgemuth, Fabian Warzilek, Emanuel Straka (2. Reihe von r.n.l.) umringt von Lieferando-Fahrern.
- Foto: ÖGB Tirol
- hochgeladen von Lisa Kropiunig
Fahrradbotinnen und Boten in Innsbruck streikten für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Lieferando-Beschäftigte legten vor kurzem für zwei Stunden ihre Fahrräder nieder. Das Problem: Arbeitgeber bieten nur 5,8 % Lohnerhöhung, weniger als die geforderte Inflationsrate von 8,7 %.
INNSBRUCK. Man sieht sie überall in Innsbruck: Die Essenszustellerinnen und Zusteller in Orange. Vor kurzem streikten alle Lieferando-Beschäftigten in Innsbruck für zwei Stunden, um für einen besseren Lohn und faire Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Arbeitgeber bieten nur 5,8 % Lohnerhöhung, während die Gewerkschaft vida 8,7 % fordert. Beschäftigte unterstützten den Streik nach erfolglosen Verhandlungen und früheren Protesten im Januar.
„Das können wir nicht akzeptieren und das drückt natürlich auch auf die Motivation der Beschäftigten, die mit ihren Nettolöhnen derzeit knapp an der aktuellen Armutsgrenze schrammen“,
betont Fabian Warzilek, bundesweiter Betriebsratsvorsitzender bei Lieferando und Mitglied des vida-KV-Verhandlungsteams.

- v.l.n.r.: Philip Wohlgemuth, Fabian Warzilek, Emanuel Straka, zwei Beschäftigte von Lieferando und Herbert Frank
- Foto: ÖGB Tirol
- hochgeladen von Lisa Kropiunig
Löhne nahe an der Armutsgrenze
Die Armutsgrenze ist für Österreich aktuell mit nicht ganz 1.400 Euro bemessen.
„Wir sind bei jedem Wetter im Einsatz, Tag und Nacht, bergauf und bergab und auch an Wochenenden. Leistung sollte sich lohnen und darf nicht zu Armut und verzweifelten Lagen führen. Wie soll man nach zwei Jahren extremer Teuerung noch seine laufenden Rechnungen für Energie, Wohnen und Lebensmittel begleichen können, wenn man die Teuerung nicht abgegolten bekommt – vor allem in der Hochpreisstadt Innsbruck?“,
so Warzilek weiter.

- Betriebsratsvorsitzender Fabian Wasrzilek mit einigen Lieferando-Fahrern
- Foto: ÖGB Tirol
- hochgeladen von Lisa Kropiunig
Bis zu 80 km pro Tag
Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth verweist auf die massive Belastung, der die Fahrerinnen und Fahrer täglich ausgesetzt sind:
„Die Strecken, die die Fahrer:innen pro Tag zurücklegen, sind enorm: Da das Auslieferungsgebiet mittlerweile auf Völs und bis Hall Mitte ausgeweitet wurde, fährt ein/e Fahrer/in mitunter bis zu 80 km täglich. Umso wichtiger war es uns heute, gemeinsam ein starkes solidarisches Zeichen zu setzen, um den Beschäftigten das zu holen, was ihnen zusteht: eine kräftige Lohn- und Gehaltserhöhung und menschenwürdige Arbeitsbedingungen!“
Arbeitgeber bleiben standhaft
Vollste Solidarität mit den Streikenden bekundete auch Herbert Frank, Vorsitzender der Gewerkschaft vida Tirol:
„Trotz vier Verhandlungsrunden bewegen sich die Arbeitgeber keinen Millimeter in Richtung einer angemessenen Inflationsabgeltung, die den Beschäftigten mehr als zusteht. Sie haben uns damit keine andere Wahl gelassen, als einen Warnstreik abzuhalten. Aber wir lassen uns nicht entmutigen und fordern gemeinsam den Sozialpartner auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren! Die Gewerkschaft steht fest der Seite der Rider und wir werden keine Ruhe geben, bis unsere Forderungen erfüllt sind. Wir werden weiterkämpfen, und wenn nötig werden wir den Arbeitskampf ausweiten!“



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