10 Jahre innovia – 10 Jahre Kooperation

Vera Sokol und Johannes Ungar | Foto: innovia
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INNSBRUCK. innovia – Service und Beratung zur Chancengleichheit gemeinnützige GmbH wurde 2007 von Vera Sokol und Johannes Ungar als soziales Unternehmen gegründet. „Es war von Anfang an unser Ziel, gemeinsam mit anderen Partnerunternehmen Lücken in der sozialen Unterstützungslandschaft Tirols zu definieren und bedarfsorientiert unter Einbeziehung von NutzerInnen zu füllen und nicht als Konkurrenzunternehmen mehr des Gleichen zu schaffen“, so Vera Sokol eine der beiden GründerInnen. „Als kleines Unternehmen mit kurzen Entscheidungswegen und schnellen Umsetzungsmöglichkeiten war es uns wichtig, innovativ auf Erfahrungen und Bedarf reagieren zu können. Und dann eben gemeinsam in Partnerschaften und mit den Personen, die die Angebote nutzen wollen, neue Unterstützungsformen zu entwickeln“, so Johannes Ungar, der andere der beiden Gründungspersönlichkeiten, die beide zu gleichen Teilen als GesellschafterInnen und Geschäftsführende das Unternehmen leiten.

Am Gemeinwohl orientiertes Wirtschaften und Handeln

Am Montag blickte innovia gemeinsam mit den inzwischen 27 Mitarbeitenden, PartnerInnen und FördergeberInnen auf 10 Jahre Kooperation zurück und widmete sich dem besonderen Aspekt eines am Gemeinwohl orientierten Wirtschaftens und Handelns.
Dem sozialen Unternehmen, welches das Gemeinwohl-Energiefeld-Tirol mitbegründet hat und das derzeit dabei ist, die dritte Gemeinwohlbilanz zu erstellen, war es eine besondere Freude, den Mitbegründer der Gemeinwohlökonomie Christian Felber als Vortragenden begrüßen zu dürfen. Er sprach zum Thema Gemeinwohlbilanz und Kooperation von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens und Lebens.
LRin Christine Baur stellte ihre Sicht der Kooperation, eben auch als gelebte Kooperation in der Branche der sozialen Dienstleistungen dar. Sie war auch die Vertreterin der Tiroler Grünen, die als erste politische Partei ebenfalls bereits eine Gemeinwohlbilanz erstellt haben.
Angelika Alp-Hoskowetz Leiterin des Sozialministeriumservice Landesstelle Tirol als Vertreterin des Hauptfördergebers und Kooperationspartners von innovia vermittelte ihre Gedanken zur Kooperation - vor allem im Sinne von innovativen sozialen Dienstleistungen für Jugendliche, Unternehmen und Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen. Auch das Sozialministeriumservice Landesstelle Tirol hat bereits eine Gemeinwohlbilanz erstellt und ist die erste Öffentliche Stelle, die diesen Prozess umgesetzt hat.

Was sind die Inhalte von innovia?

innovia bietet Beratung, Coaching, Qualifizierung, Bildung und Unterstützung für Jugendliche, für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen, für Menschen mit Flucht und Migrationserfahrung. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit von kostenlosen Vorort-Beratungs- und Begleitprozessen für Unternehmen zum Thema Beschäftigung und Beeinträchtigung. Mittels Coaching und maßgeschneiderter Qualifizierung wird eine langfristige Integration in eine Ausbildung und in den Arbeitsmarkt unterstützt. Durch individuelle bedarfsorientierte Begleitung können persönliche und berufliche Krisen bewältigt werden.
Die Angebote werden mittels Projektfinanzierung durch öffentliche Stellen umgesetzt, wobei bisher das Sozialministeriumservice den deutlich größten Anteil beauftragt hat. Derzeit finanziert das Sozialministeriumservice Jugendcoaching und Job-Fit. Die Bildungsberatung für Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung wird durch das Bundesministerium für Bildung, den Europäischer Sozialfonds mit einer Kofinanzierung durch das Land Tirol ermöglicht. Zusätzlich zu den Kerngeschäftsfeldern, die durch längerfristige Projektfinanzierung öffentlicher Auftraggeber getragen werden, werden parallel meist ein bis drei kleinere Kooperations-Projekte umgesetzt, die durchschnittlich auf 1-3 Jahre angelegt sind und mittels verschiedener (z.B. EU-) Budgettöpfe oder durch Unternehmens-Kooperationen finanziert werden. So ist zum Beispiel aktuell der Cuda Welcome Club, finanziert durch die Barracuda Networks AG, ein solches Kleinprojekt.

innovias Beitrag zum Gemeinwohl – die Gemeinwohlbilanz im Unternehmensalltag leben

Von Anfang an war es innovia wichtig, beispielhaft Möglichkeiten zu zeigen, die nach außen getragen werden können. „Wir wollen zum Beispiel nicht nur Unternehmen zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen beraten, sondern hier auch als Beispiel guter Praxis Inklusion und Diversity selbstverständlich lebbar machen“, begründet Vera Sokol dass derzeit von den 27 Angestellten 7 Mitarbeitende dem Personenkreis begünstigt behinderter ArbeitnehmerInnen zugehörig sind und weitere 2 Personen Fluchterfahrung mitbringen. „Diese Team-Zusatzqualifikationen schaffen erhöhte Glaubwürdigkeit und ermöglichen einen leichteren Zugang auf Grund von Peer-Kompetenz“ so auch ihr Kollege Johannes Ungar. 2016 hat innovia für dieses Engagement die Inklusionsauszeichnung erhalten.

Vera Sokol und Johannes Ungar | Foto: innovia
Das Team von innovia | Foto: innovia
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