Atelierhäuser und ihr Leben
Die Geschichte des Künstlerdorfs Neumarkt an der Raab

Giuseppe Sinopoli, Feri Zotter und eine Kursteilnehmerin | Foto: Eduard Sauerzopf und  Peter Sattler
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  • Giuseppe Sinopoli, Feri Zotter und eine Kursteilnehmerin
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Der Kulturverein Neumarkt an der Raab schuf sich für seine Aufgabe, Kunst zu fördern und zu vermitteln, ein Ensemble von alten Häusern im Zentrum von Neumarkt. Obmann war der akademische Maler Feri Zotter. Er wollte zuerst ein Heimatmuseum schaffen. Johann Lamm, Josef Dax und Walter Eckhard  waren mit Zotter Vereinsgründer.

NEUMARKT AN DER RAAB. Es begann 1964 mit der Rettung des alten Dax-Hauses, das noch lehmgesetzt, strohgedeckt und mit einer alten Rauchkuchl ausgestattet war. Der Besitzer Albin Dax baute sich daneben ein neues Haus und wurde dann auch Kustos des Vereines.

Beim Ansuchen um Landesförderungen stieß man auf den damaligen Landeskonservator Alfred Schmeller, der von der Sache begeistert war, aber einen anderen Weg vorschlug: Das Haus sollte  Quartier für Künstler sein, die eine Zeit lang abgeschieden von der Welt, arbeiten wollten.

Das war dann auch das Erfolgsrezept. Schmeller und Zotter arbeiteten optimal zusammen, der eine hatte die Kontakte zur Kunst und Kulturszene, der andere dazu noch die Kontakte zum Dorf. Eduard Sauerzopf kam als kongeniale Persönlichkeit dazu. Er diente der Kulturinstitution bis an sein Lebensende.

Erster Gast war 1968 Johannes Wanke mit seiner Familie und Otto Breicha, gleich darauf kam Peter Handke, Peter Pongratz, und es folgten Walter Pichler, Peter Sengl, Gerhard Rühm, HC Artmann, Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Kurt Moldovan, Rudolf Schönwald und viele, erst später bekannt gewordene Namen.

Im näheren Umfeld kauften sich dann die Künstler eigene Häuser, die sie vor allem in den Sommermonaten nutzten. Unter anderen Walter Pichler, Walter Schmögner, Christian Ludwig Attersee, Kurt Kocherscheidt,  und Giuseppe Sinopoli. Ihr gemeinsamer Treffpunkt war allemal der Gasthof Raffel, wo sie von Ernö Kampel persönlich gerne empfangen und bedient wurden.

Das war zweifellos die Zeit der Hochblüte des Vereines.

Der Kreuzstadel, das Zweggerlhaus und vor allem die alte Volksschule bereicherten das Ensemble. Ausstellungen und Sommernachtsfeste auf der Wiese wurden möglich und sorgten für herrliche Erinnerungen. Hier hatte jedermann die Gelegenheit, mit den Großen der Kulturszene aber auch mit Politikern in Kontakt zu treten, an der Bar im Kreuzstadel oder unter den Zwetschkenbäumen, auf der mit Erlenästen umkränzten Tanzfläche und sogar im Winter beim Sautanz in den dampfenden,  berstend vollen Räumen des Zweggerlhauses.

Von Eduard Sauerzopf kam dann auch die Idee, in Neumarkt Sommerkurse für Kunstliebhaber abzuhalten, ähnlich wie es Oskar Kokoschka mit der "Schule des Sehens" in Salzburg praktizierte.

Diese Einrichtung hat bis heute Bestand. Sie wurde durch Musik und bildnerisches Handwerk erweitert. Obfrau Petra Werkovits organisiert seit 13 Jahren professionell das Vereinsgeschehen. Sie verfasste mit Peter Vukics eine Chronik der Ereignisse, die bereits in ihrer zweiten Auflage im Kulturbüro angeboten wird.

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