Buch gegen das Vergessen
Josef Redl aus Doiber erinnert an die "Hitlerzeit im Südburgenland"

Kleine große Schwester: Autor Josef Redl und seine Schwester Emma Paul, die ihn zum Buch "Die Hitlerzeit im Südburgenland" anregte.  | Foto: Elisabeth Kloiber
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  • Kleine große Schwester: Autor Josef Redl und seine Schwester Emma Paul, die ihn zum Buch "Die Hitlerzeit im Südburgenland" anregte.
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Autor Josef Redl lässt in seinem Buch "Die Hitlerzeit im Südburgenland" vier Frauen aus Doiber sich erinnern.

BEZIRKSBLÄTTER: Wie kam es zu dem Buch?
JOSEF REDL: Ausgangspunkt waren Videoaufnahmen aus dem Jahr 2010 mit vier Zeitzeuginnen aus der Gemeinde St. Martin an der Raab. Sie erzählten, wie sie die Zeit vor dem Krieg erlebt haben, wann die ersten illegalen Nazis aufgetaucht sind und welche Folgen der 1939 ausgebrochene Krieg in der Region hatte. Die Befragung von nur vier Frauen hat gereicht, dass sich ein ganzes Spektrum der damaligen Kriegsjahre aufgetan hat. Anlässlich des heurigen Jubiläums "100 Jahre Burgenland" habe ich im vergangenen Sommer die Aufnahmen wieder hervorgeholt und zu Papier gebracht. 

Ihre ältere Schwester Emma ist eine der Zeitzeuginnen. Hat sie Sie dazu inspiriert?
Ja, ihre Erinnerungen und Erzählungen an diese folgenreiche Zeit waren ein Grund, dieses Buch zu schreiben. Sie ist von den vier Frauen die einzige, die noch lebt. Somit bin ich auch froh, dass keine der Erinnerungen verloren gegangen sind. Das Buch bietet aber noch viel mehr.

Was denn?
Neben vielen Fotos und historischen Luftaufnahmen umfasst das Buch auch Zeichnungen von Konrad Bauer, der seine Kriegserlebnisse als Soldat mit Buntstiftzeichnungen festhielt. Außerdem gewährt das Buch einen Blick in das Schicksal der burgenländischen Juden und jüdischen Zwangsarbeiter und nicht zuletzt auch auf die verschwundenen vierzehn Romasiedlungen im Bezirk Jennersdorf.

Was ist das Besondere an ihrem Buch?
Es ist keine Faktensammlung. Als Nichthistoriker erlaube ich mir den Luxus, die Erzählungen und Erinnerungen zu reflektieren und zu kommentieren. Dabei schrecke ich vor Wertungen nicht zurück und stelle ein Resümee auf die Frage, welche Lehren wir auch heute noch aus den damaligen Erlebnissen ziehen können.

Wann wird das Buch in der Gemeinde präsentiert?
Die Gemeinde organisiert am 15. Juli eine Buchpräsentation in der Musikschule Doiber. Voraussichtlich im Oktober wird es eine Lesung in Jennersdorf geben.

Josef Redl präsentiert am 15. Juli sein neues Buch.  | Foto: Elisabeth Kloiber
  • Josef Redl präsentiert am 15. Juli sein neues Buch.
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Zur Person

Der Autor Josef Redl wurde im November 1945 in St. Martin an der Raab, Ortsteil Doiber geboren, hat nach der HAK in Oberwart in Wien Betriebswirtschaft studiert und war im Bank- und Versicherungsbereich tätig. Angeregt zu diesem Buch hat ihn seine ältere Schwester Emma mit ihren oft gehörten Erinnerungen an diese folgenreiche Zeit.

Das Buch „Die Hitlerzeit im Südburgenland. Vier Frauen aus St. Martin a. d. Raab erinnern sich“ ist direkt bei myMorawa, online und im stationären Buchhandel bestellbar.

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