Carmen sang, liebte, litt und starb auf Schloss Tabor

In der dramatischen Schluss-Szene stirbt Carmen (Cristina Damian) in den Händen ihres José (Peter Sonn).
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  • hochgeladen von Martin Wurglits

Jopera-Intendant Dietmar Kerschbaum verzichtete diesmal auf eine Gesangsrolle und kümmerte sich um die Regie. Wieder stellte er ein stimmlich hervorragendes Sängerensemble zusammen, dem auch die Südburgenländerin Elisabeth Pratscher, zwar in einer Nebenrolle, jedoch mit ausgeprägter Bühnenausstrahlung und wunderbarer Stimme angehörte.

Eine schwungvolle Overtüre mit ausgeprägtem Tempowechsel leitete die Oper ein. Dirigent Yoel Gamzou bildete mit dem Orchester eine Einheit. Man spielte dem Zeittrend widersprechend die angenehme deutschsprachige Version, sodass der Handlung leicht gefolgt werden konnte.

Bühnenbild mit Lichtprojektionen

Der St. Martiner Stahlkünstler Ludwig Haas schuf das Bühnenbild in Einbezug seiner Figuren, die er an die Hinterwand imposant projizieren ließ. Die Zigarettenfabrik, in der Carmen arbeitete, wurde durch einen geteilten Riesentschick gekennzeichnet. Auch die Arena schuf er durch rotgetönte Projektionen seiner Arbeiten.

Hervorragende Gesangsleistungen

Hervorzuheben sind der Jopera-eigene Kinderchor, geleitet von Alexandra Rieger, und ein Ballett-Trio, ein explosives Kraftpaket an Tänzern, das zwischendurch Extremdancing explizierte. Eine souveräne Carmen (Cristina Damian), eine berührende Micaela (Renate Pitscheider), ein mächtiger Rockertorero auf der Beiwagenmaschine (Derrick Ballard) und ein souveräner Tenor José (Peter Sonn) standen gesanglich im Zentrum.

Etwas rätselhaft blieben der Anfang, ein Begräbnis mit zwei Särgen, und der Schluss als Suizid der Carmen mit anschließender Himmelfahrt.

(Text: Peter Sattler)

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