Ärztemangel
Ärztevertreterin: "Wir haben genug Medizin-Absolventen"

Spätestens 2030 droht Kärnten ein Ärztemangel im Bereich der niedergelassenen Mediziner - vor allem in Landgebieten | Foto: stock.adobe.com/goodluz
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  • Spätestens 2030 droht Kärnten ein Ärztemangel im Bereich der niedergelassenen Mediziner - vor allem in Landgebieten
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Während die SPÖ die umgehende Erhöhung der Zugangszahlen zum Medizinstudium fordert, prangert die FPÖ die Nicht-Realisierung der privaten Medizin-Universität in Kärnten an. Doch laut Ärztekammer liegt die Ursache für den Ärztemangel ganz wo anders. 

KÄRNTEN. 17.823 Maturanten haben sich heuer verbindlich zum Aufnahmetest für das Medizinstudium angemeldet. Das waren um 224 mehr als im Rekordjahr 2020. Vergeben werden aber nur 1.740 Plätze. Und: Etwa 75 Prozent der Plätze stehen Studienbewerbern mit einem Reifezeugnis aus Österreich zur Verfügung. Die Kärntner Landesregierung hat daher eine Resolution verabschiedet, in der sie die umgehende Erhöhung der Studienplätze fordert. Auf die Resolution reagiert die FPÖ Kärnten mit Schuldzuweisung, schließlich hätte die SPÖ im Jahr 2013 die Realisierung einer privaten Medizin-Uni in Kärnten verhindert und damit die Chance verpasst, den drohenden Ärztemangel zu entschärfen.

Landarzt zu unattraktiv

Laut derzeitigen Prognosen geht in etwa zehn Jahren die Hälfte der Kärntner Mediziner in Pension. Nachwuchs scheint derzeit nicht in Sicht. Mehr Studienplätze sind laut Maria Korak-Leiter, stellvertretende Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte, jedoch nicht die Lösung des Problems. Sie betont im Interview: "Prinzipiell haben wir auch mit dem derzeitigen Studienangebot genügend Absolventen. Viele der jungen Kolleginnen und Kollegen kommen jedoch nicht in jenen Bereichen an, wo es den Mangel bis zum Jahr 2030 sicher geben wird. Viele bleiben im fachärztlichen Bereich oder gehen ins Ausland. Statt sich für den Beruf eines Landarztes zu entscheiden. Allgemeinmedizin scheint zu wenig attraktiv."

Maria Korak-Leiter, stellvertretende Kurienobfrau | Foto: alter Elsner/riccio.at

Maßnahmen notwendig

Die Medizinerin ist überzeugt, dass gewisse Maßnahmen ergriffen werden müssen, "ob das nun ein Stipendium ist, das die Absolventen verpflichtet, einige Jahre hier in Österreich als Hausärztinnen und Hausärzte zu praktizieren oder ein anders Instrument", sei jedoch eine politische Frage, die sie nicht beantworten könne. Fest stehe jedoch, dass nicht nur die Arbeit als Hausarzt – vor allem in ländlichen Gebieten – immer mehr an Attraktivität verliere, sondern es hierzulande auch immer weniger Kinder- und Jugendärzte mit Kassenleistungen gebe.

Spätestens 2030 droht Kärnten ein Ärztemangel im Bereich der niedergelassenen Mediziner - vor allem in Landgebieten | Foto: stock.adobe.com/goodluz
Maria Korak-Leiter, stellvertretende Kurienobfrau | Foto: alter Elsner/riccio.at

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