Equal Pension Day
Alter und Armut gehen immer noch Hand in Hand

Die Armut kommt mit dem Alter. Frauen bekommen in Österreich deutlich weniger Pension als Männer. Der Equal Pension Day soll darauf aufmerksam machen | Foto: stock.adobe.com / kasto
  • Die Armut kommt mit dem Alter. Frauen bekommen in Österreich deutlich weniger Pension als Männer. Der Equal Pension Day soll darauf aufmerksam machen
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Der Einkommensunterschied zwischen Männer und Frauen zeigt sich im Alter am deutlichsten. Frauen in Kärnten erhalten im Schnitt 40,5 % weniger Pension als Männer. 

KÄRNTEN. "Frauen- und Altersarmut gehen leider immer noch oft Hand in Hand“, sagt Frauenreferentin Landesrätin Sara Schaar im Hinblick auf den Equal Pension Day, der dieses Jahr in Kärnten auf den 5. August fällt. Der Equal Pension Day ist jener Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen werden.

Große Lücke 

Die Durchschnittspension von Männern in Kärnten liegt bei 1.935 Euro brutto, bei Frauen lediglich bei 1.152 Euro brutto. Das entspricht einem Gender Pension Gap, der geschlechtsspezifischen Pensionslücke, von 40,5 Prozent (österreichweiter Durchschnitt: 2.047 Euro brutto bei Männern, 1.196 Euro brutto bei Frauen; Gender Pension Gap 41,6 Prozent; Datenbasis bilden alle Alterspensionen mit Stand Dezember 2020). Im Vergleich: 2018 lag der Gender Pension Gap in Kärnten noch bei 41,04 Prozent bei durchschnittlichen Alterspensionen von 1.756 Euro brutto bei Männern und 1.035 Euro brutto bei Frauen. Im Jahr 2019 erhielten Frauen in der Pension durchschnittlich 1.066 Euro brutto und Männer 1.802 brutto, die Pensionslücke lag bei 40,87 Prozent.

Woran liegt es?

"Auch wenn Fortschritte zu verzeichnen sind, schließt sich die Einkommensschere für Frauen im Erwerbsleben und in der Pension viel zu langsam. Bei dem Tempo brauchen wir noch Jahrhunderte“, betonen Schaar und Landesfrauenbeauftragte Martina Gabriel unisono. "Der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen liegt in Kärnten im Durchschnitt bei 19 Prozent, österreichweit bei 19,3 Prozent, und zieht sich durch das gesamte Erwerbsleben von Frauen. Unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflegeverpflichtungen und mehr werden nach wie vor hauptsächlich von Frauen geleistet. Dafür nehmen sie längere Erwerbsunterbrechungen und Teilzeitarbeit in Kauf. Auf diese Lebensrealitäten reagiert unser Pensionssystem negativ, weil Frauen zumeist kein gesamtes Vollzeit-Erwerbsleben vorweisen können. Altersarmut ist damit vorprogrammiert“, erklärt Schaar.

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