2. Männer-Kongress

Emotional oder stark: Das Mann-Sein heute

Von dem altbekannten Rollenbild zwischen Mann und Frau ist heute kaum noch die Rede. Umso schwieriger ist daher die Suche nach sich selbst – auch für Männer.

KÄRNTEN (kh). Das traditionelle Rollenbild von Mann und Frau ist in unserer Gesellschaft kaum noch anzutreffen und jeder muss seinen eigenen Platz finden. Mit dem Männer-Kongress haben Helmut Ranalter, Franz Bergmann, Robert Plüchl und ihr Team eine Plattform geschaffen, die Männer dazu inspirieren und anregen soll, etwas für ihre Persönlichkeitsentwicklung zu tun.

Emotional oder stark sein

In der heutigen Gesellschaft müssen viele Männer einen Spagat zwischen ihrer emotionalen und ihrer starken Seite schaffen. Als liebe- und verständnisvolle Partner stehen sie ihren Frauen zur Seite. In schwierigen Situationen wird aber auch ihre starke Seite gefordert.
Bei diesem Spagat haben sie oft keine Möglichkeit sich selbst zu finden und verlieren sich in den an sie gestellten Anforderungen von Beziehung, Job und Alltag.

Mann und Beziehung

Laut den Männerberatern ist es wichtig, dass Männer zuerst erkennen in welcher Beziehung sie zu sich selbst stehen. Denn nur wer sich selbst kennt, kann sich bewusst zeigen und weiß was er will.
Eine gute Beziehung zu sich selbst ist daher essentiell für eine gute Beziehung zu anderen. Nur dann können sie sich auf andere einlassen und sie besser verstehen. Und wenn der Mann ausgeglichen ist, kommt das auch seiner Partnerin zugute.

Kommunikation als Schlüssel

Über 60-jährige Männer reden kaum oder nie über ihre Gefühle, weil sie es nie gelernt haben, so die Männerberater. Männer mittleren Alters hingegen befassen sich mit sich selbst. Die heutige Jugend wiederum, kommuniziert sehr offen und viel, jedoch meist über das Smartphone. Dabei wäre vor allem direkte Kommunikation sehr wichtig, erklärt Ranalter.

Wie bei so vielen Dingen im Leben ist gute Kommunikation der Schlüssel zum Erfolg. Wer sich selbst gut kennt, weiß was er will und zu seinen Fehlern steht, kann sich auch besser mitteilen. Das wirkt sich auch positiv auf die Beziehung zu anderen aus.

Tipps für den Urlaub

• Planen Sie im Urlaub und auch zu Hause fixe Zeiten ein, um sich auszutauschen und miteinander zu reden. Verplanen Sie nicht alles und nehmen Sie sich nicht zu viel vor, sonst kann der Urlaub schnell stressig werden.
  Grundsätzlich gilt: Machen Sie lieber wenige Dinge bewusst gemeinsam, anstatt viele Sachen nur zusammen.

• Miteinander reden bedeutet auch, dem Partner wirklich zuzuhören und ihn ausreden zu lassen. Manchmal möchte man einfach vom Tag erzählen. Zwischenfragen und ständige Lösungsansätze sind in so einem Fall eher hinderlich.
• Planen Sie den Urlaub gemeinsam und gehen Sie dabei aufeinander ein. Zusätzlich zu gemeinsamen Aktivitäten, sollte man auch Zeit für sich selbst einplanen. Zeitangaben, wie lange man zum Abschalten braucht, können zudem dabei helfen, Streitigkeiten zu vermeiden. Wichtig ist, dass man sich diese "Ruhezeiten" auch im Alltag gegenseitig zugesteht.
• Aktivitäten und Zeit gemeinsam, die vielleicht unter dem Jahr zu kurz kommen, sollte man nicht auf den Urlaub fokussieren. Besser wäre es, sich wöchentliche Fixtermine auszumachen, in denen man sich bewusst Zeit nimmt. Etwa bei einem wöchentlichen Mittagessen oder einem fernsehfreien Abend.