Wölfe
FPÖ spricht sich offen für Abschießen aus - ÖVP von "Entnahme"

Kärntner FPÖ will Wölfe zum Abschuss freigeben. ÖVP spricht von "unbürokratischer Entnahme". 

KÄRNTEN. Der Vizepräsident der Kärntner Landwirtschaftskammer, Manfred Muhr (Freiheitliche und Unabhängige Bauernschaft), fordert den Abschuss von Wölfen, um "unnötiges Tierleid" zu verhindern und die "Almwirtschaft abzusichern", wie es in einer Aussendung der FPÖ heißt. Darin wird Muhr wie folgt zitiert: "Wir fordern klipp und klar die Freigabe für den Abschuss des Wolfes, um Leib und Leben von Mensch und Tier zu schützen."


"Herumeierei"

Weiterhin kritisierte Muhr den ÖVP-Bauernbund mit dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer, Siegfried Huber, weil dieser "immer nur ausweiche und keine klare Haltung habe". „Die Herumeierei des ÖVP-Bauernbundes in dieser Sache ist nicht mehr auszuhalten", schreibt Muhr. Und weiter: "Die Landwirte erwarten sich einen starken Präsidenten mit klaren Ansagen. Das Hin und Her mit sinnlosen Weideschutzgebieten oder Wolfsschutzzonen, wie von Präsident Huber vorgeschlagen, bringt den Landwirten gar nichts. Der Wolf wird sich wohl kaum an irgendwelche Hinweisschilder oder Verbotstafeln halten und nicht mehr umherwandern", so Muhr.

"Tierschutz für Almvieh"

Huber will auf WOCHE-Anfrage die FP-Kritik nicht direkt kommentieren, schreibt jedoch: "Die Ausbreitung des Wolfes stellt insbesondere die Alm- und Weidewirtschaft vor große Herausforderungen. In den vergangenen Tagen kam es rund um die Kirchbacher-Wipfelalm im Gailtal zu Wolfrissen. Ich habe mir selbst ein Bild von der Situation gemacht und die Schafbauern besucht. Der hohe Tierschutzstandard in Kärnten muss auch für unser Alm- und Weidevieh gelten. Deshalb können wir nicht hinnehmen, dass Großraubtiere beliebig Tiere reißen, schwer verletzen und verschrecken."


"Wolf entnehmen"

Präsident Huber weiter: "In Abstimmung mit anderen Bundesländern arbeiten wir an rechtlich machbaren Lösungen. Das große Ziel ist die Ausweisung von kärntenweiten Weideschutzgebieten, in denen der Wolf keinen Platz hat und dadurch dann eine einfache und unbürokratische Entnahme möglich ist."

Auch Köstinger für Entnahme 

Auch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) teilt die Ansicht von Huber. Köstinger: „Die friedliche Koexistenz von Wölfen und Almwirtschaft ist eine Illusion. Wölfe sind Raubtiere, die oft wahllos zuschlagen und Almvieh reißen." Und: „Wir können nicht darauf warten, bis der erste Mensch durch einen Problemwolf verletzt wird oder zu Schaden kommt. Dass dieses Bedrohungspotential besteht, zeigen Angriffe in anderen Ländern.“

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