VHS Kärnten
Gfrerer: "Eine Führungskraft muss sich selbst reflektieren"

Beate Gfrerer, VHS Kärnten-Geschäftsführerin | Foto: Gerhard Maurer
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Vor 25 Jahren hat Beate Gfrerer ihre berufliche Heimat in der Volkshochschule Kärnten gefunden. Heute leitet sich das Institut mit 80 Mitarbeitern und 510 Kursleitern. Im Interview verrät Sie, was sich in dem Vierteljahrhundert getan hat. 

KÄRNTEN. 1995 ereilte Beate Gfrerer der Ruf, in Bodensdorf ein VHS-Bildungsprogramm auf die Beine zu stellen – was sie mit großen Erfolg geschafft hat. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin. Nur zwei Jahre später bekam sie eine Festanstellung an der Volkshochschule Kärnten und die Aufgabe, den Standort in Feldkirchen zu entwickeln. 2001 ergriff die Mutter eines Sohnes die nächste Chance und übernahm die VHS Villach. 2004 wurde sie schließlich in den Landesverband als pädagogische Leiterin berufen, war bis 2015 auch stellvertretende Geschäftsführerin. Seit sieben Jahren hat sie nun den Chefposten inne – und die VHS in den vergangenen zwei Jahren durch die wohl schwierigste Phase manövriert.

Selbstreflexion wichtig

Was sie motiviert? "Der Glaube daran, dass Bildung der einzige Weg zur Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit ist", erzählt Gfrerer. Immerhin: Rund 24.000 Kursteilnahmen zählt die Volkshochschule Kärnten jährlich. Und die Pandemie hat dem keinen Abbruch getan. Gfrerer: "Wir knüpfen heuer – was die Anmeldungen angeht – an das Jahr 2019 an. Die Menschen sind nicht nur wissenshungrig, sie wünschen sich auch wieder mehr soziale Kontakte, Kurse in Präsenz." Sie selbst geht als Vorbild voran und hat sich über die Jahre hinweg selbst weitergebildet: "Ich habe viel im betriebswirtschaftlichen Bereich – also Organisations- und Personalentwicklung, Projektmanagement – gemacht. Und ich bin davon überzeugt, dass sich eine gute Führungskraft coachen lassen muss. Es ist wichtig, sein eigenes Führungsverhalten, die Organisation zu reflektieren."

Kein starres Programm

Wie sehr sich die VHS in den vergangenen 25 Jahren gewandelt hat, erklärt Gfrerer mit einem Beispiel: "Wir haben kein starres Kursprogramm mehr. Wir sind in der Lage – je nach Bedarf – kurzfristig Angebote in den Regionen auf die Beine zu stellen, die wirklich notwendig sind." Stolz ist Gfrerer außerdem auf die Arbeit in den zwei Jugendzentren, die die VHS seit Jahresbeginn in Klagenfurt betreibt.

Mobil & flexibel

3.500 Kurse werden jährlich an über 70 Kursorten an der VHS Kärnten angeboten, 24.000 Teilnahmen werden gezählt. "Mir ist es wichtig, dass wir auch in jenen Regionen sind, in denen die Menschen nicht mobil sind", so Gfrerer. Während man sich in den vergangenen Jahren sehr auf die Arbeitnehmerbildung konzentriert hat, soll ab heuer der Fokus wieder verstärkt auf die älteren Mitbürger gelegt werden. Dafür ist man auch mit dem VHS-Mobil, einem umgebauten Lkw-Anhänger, unterwegs.

Beate Gfrerer, VHS Kärnten-Geschäftsführerin | Foto: Gerhard Maurer
Unterwegs mit dem VHS-Mobil | Foto: VHS Kärnten

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