Kärnten
Hofübergabe in der LK Kärnten: Siegfried Huber als Präsident angelobt

Agrarlandesrat Martin Gruber, neuer LK-Präsident Siegfried Huber mit Gattin Renate, Alt-LK-Präsident Johann Mößler mit Gattin Barbara, Landeshauptmann Peter Kaiser. | Foto: LK Kärnten/Christoph GruberAgrarlandesrat Martin Gruber, neuer LK-Präsident Siegfried Huber mit Gattin Renate, Alt-LK-Präsident Johann Mößler mit Gattin Barbara, Landeshauptmann Peter Kaiser.
  • Agrarlandesrat Martin Gruber, neuer LK-Präsident Siegfried Huber mit Gattin Renate, Alt-LK-Präsident Johann Mößler mit Gattin Barbara, Landeshauptmann Peter Kaiser.
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Angelobung durch Landeshauptmann Peter Kaiser, der neue Präsident setzt auf Zusammenarbeit und will mehr Wertschöpfung und mehr Wertschätzung für die bäuerlichen Betriebe. Alt-Präsident Johann Mößler mit höchster Kammerauszeichnung gewürdigt.

KLAGENFURT. Heute wurde in einer außerordentlichen Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten der bisherige Kammerrat des Kärntner Bauernbundes, Siegfried Huber aus Albern bei Feldkirchen, als neuer Präsident der bäuerlichen Interessenvertretung angelobt. Die Angelobung erfolgte durch Landeshauptmann Peter Kaiser. Mit der Amtsübergabe steht Siegfried Huber der Vollversammlung der Landwirtschaftskammer Kärnten vor, welche die Interessen von 17.500 land- und forstwirtschaftlichen Familien in Kärnten vertritt.

Zusammenarbeit

In seiner Antrittsrede zeigte sich Huber dankbar für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und kündigte an, mit allen in der LK Kärnten vertretenden Fraktionen die Zusammenarbeit zu suchen. „Ich bin ein Teamspieler. Ich setze auf Zusammenarbeit und lade alle Fraktionen dazu ein, unser gemeinsames Ziel zu verfolgen – die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten stärker zu machen!“, so Huber. Auch gegenüber Regierung und Sozialpartnerschaft will der neu gewählte Präsident auf Zusammenarbeit setzen: „In ihrer knapp 90-jährigen Geschichte war die Kammer schon immer eine stabile und verlässliche Kraft in der Kärntner Politik und in der Sozialpartnerschaft. Mein Anspruch ist, dass sie das auch weiterhin bleibt!“

Wertschöpfung und Wertschätzung

„Mehr Wertschöpfung am Hof, mehr Wertschätzung für bäuerliche Arbeit“ – mit diesen Worten steckte Huber die Ziele seiner Präsidentschaft in seiner Antrittsrede ab. In diesem Zusammenhang forderte der Kammerpräsident, dass der Einsatz heimischer Lebensmittel auf allen Ebenen weiter forciert werden müsse. Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) zeigen, dass jedes zusätzliche Prozent heimischer Lebensmittel in Kärnten zwei Millionen mehr Wertschöpfung für die Landwirtschaft bedeutet. „Wir haben noch Luft nach oben. Unser Ziel ist es, den Anteil heimischer Lebensmittel in den kommenden Jahren stark auszubauen. Das bringt die Wertschöpfung auf die Betriebe, die wir notwendig brauchen“, so Huber. Gleichzeitig will der neue Kammerpräsident die Wertschätzung gegenüber dem Berufsstand stärken: „Viele Leute haben heute keinen direkten Bezug mehr zur Land- und Forstwirtschaft und dadurch oft ein falsches Bild, was es heißt, in Kärnten Bauer oder Bäuerin zu sein. Wir wollen auf die Gesellschaft zugehen und ihr zeigen, welche riesigen Vorteile eine bäuerliche Familienlandwirtschaft für das Land hat“, so Huber. Für den Kammerpräsidenten gehört dazu auch, ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft beim Betreten fremden Eigentums. „Ein gutes Miteinander funktioniert nur, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Wer unsere Produktionsgrundlagen für Freizeitaktivitäten nutzt, ist aufgefordert, Respekt und Rücksicht an den Tag zu legen!“, so Huber, der ankündigt, den Bereich „Agrar-Kommunikation“ in der LK neu verankern zu wollen. Als weitere Arbeitsschwerpunkte nannte Huber die Bewältigung des Klimawandels und das Vorantreiben der Energiewende. Der klimafitte Ackerbau, die klimafitte Grünlandwirtschaft und die klimafitte Forstwirtschaft seien zentrale Aufgaben in der Unterstützung der Land- und Forstwirte, um die Betriebe widerstandsfähig zu erhalten. „Wir gehen mit Mut und Zuversicht an die Aufgaben heran und wollen vor allem der Jugend Perspektiven bieten“, so Huber.

Mößler übergibt gut bestellten Hof

Dem scheidenden Kammerpräsidenten Johann Mößler dankte Siegfried Huber, dass er von ihm einen gut bestellten Hof übernehmen kann: „Eine Hofübergabe, wie man sie sich wünscht. Das ist keine Selbstverständlichkeit!“ Huber verwies dabei auf den trotz Coronakrise nahezu ausgeglichenen Rechnungsabschluss für das Jahr 2020, der in der LK-Vollversammlung einstimmig beschlossen worden war. Für seine Verdienste für die Kärntner Land- und Forstwirtschaft wurde Mößler die höchste Auszeichnung der LK Kärnten, das Ehrenzeichen in Gold, verliehen. „Wir ehren heute einen ganz besonderen Menschen, der über 30 Jahre lang die Interessen der Bauern in Kärnten vertreten hat, davon neun Jahre als Vizepräsident und mehr als zehn Jahre als Präsident. Das Ehrenzeichen der LK findet in Hans Mößler einen mehr als würdigen Träger!“, so Huber, der in seiner Laudatio die Verdienste seines Vorgängers hervorhob: „Der Schutz des Eigentums, die Förderung der bäuerlichen Jugend und der Ausbau der erneuerbaren Energie waren die Herzensanliegen von Hans Mößler. Vor allem die Verteidigung der Eigentumsrechte stand bei ihm im Vordergrund, weil er wusste, dass Eigentum an Grund und Boden die Grundlage für die bäuerliche Landwirtschaft ist. Obwohl hart in der Sache hat er immer einen verbindlichen Ton in den Verhandlungen gefunden“, so Huber. Mößler sei in den 30 Jahren als Interessenvertreter immer den Weg eines Bauern gegangen: geradlinig und zielstrebig. Die Zukunft im Blick ohne auf die Herkunft zu vergessen. „Darin warst du uns ein Vorbild und wirst es uns bleiben!“, dankte Huber seinem Vorgänger im Namen aller Bauern für seinen jahrzehntelangen Einsatz.

Dank an Mitarbeiter

In seiner Abschiedsrede dankte Mößler seinen langjährigen Wegbegleitern in der Landwirtschaftskammer sowie den Mitarbeitern des Hauses für ihren Einsatz für die Land- und Forstwirtschaft in Kärnten. „Ein großes ‚Vergelt´s Gott‘ auch der Landespolitik und hier allen voran Landeshauptmann Kaiser und Agrarlandesrat Gruber für die Zusammenarbeit.“ Aus persönlichen Gründen habe er sich entschlossen, nun ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen und mehr Zeit auf seinem Hof und mit seiner Familie zu verbringen. Er freue sich jetzt auf die Zeit mit seiner Frau Barbara, die in den vergangenen Jahren oft auf ihren Mann verzichten und die Geschicke am Hof oft alleine lenken musste.

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