Hitzewarnung
Land Kärnten aktiviert erstmals den Hitzeschutzplan

Foto: stock.adobe.com/at/Günter Albers
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Aufgrund anhaltender Extremhitze wird der Hitzeschutzplan aktiviert. Vorkehrungen sind zu treffen – über 900 Einrichtungen werden alarmiert – Landeshauptmann-Stellvertreterin Prettner: Alarm ernst nehmen, Empfehlungen für Spitäler, Pflegeheime, mobile Dienste und Kinderbetreuungseinrichtungen umsetzen, um Menschen zu schützen.
KÄRNTEN. Die andauernde Hitzewelle erfordert, dass das Land Kärnten heuer erstmals den Hitzeschutzplan aktiviert. Damit werden zugleich über 900 Einrichtungen alarmiert und sind damit Maßnahmen, der Hitze entgegenzuwirken, verbunden. Gesundheitsreferentin Beate Prettner appelliert nicht nur an Menschen in Spitälern, Pflegeheimen, Kinderbetreuungseinrichtungen, Rettungsorganisationen und mobilen Diensten, die Empfehlungen erst zu nehmen und umzusetzen.

Um die Gesundheit zu schützen

"Die Maßnahmen, die mit dem Hitzeschutzplan einhergehen, sind für alle Menschen wichtig und ratsam einzuhalten, um die Gesundheit zu schützen und in den über 900 Einrichtungen die jeweils hausinternen Ressourcen nicht zu überlasten. Eine Hitzewelle ist keinesfalls auf die leichte Schulter zu nehmen, es gibt kaum jemanden, den diese Temperaturen nicht zu schaffen machen. Es kann die Gesundheit darunter leiden, wenn man Extremtemperaturen auf die leichte Schulter nimmt", so Prettner heute. Die Information zum Hitzeschutzplan an die Einrichtungen erfolgt über die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.

Hitze wird sich noch steigern

Die derzeitige Hitze werde sich laut Prognosen der ZAMG noch steigern, etwaige Gewitter in den nächsten Tagen werden in den überwiegenden Teilen des Landes keine Abkühlung bringen, die Temperaturen bleiben deutlich über 30 Grad. Der Hitzeschutzplan wird aktiviert, wenn mit einer mindestens drei Tage andauernden starken Temperaturbelastung zu rechnen ist.

Achtung bei Einnahme von Medikamenten

Besonders belastend sei die extreme Wettersituation laut Prettner, selbst Ärztin, für ältere Bürgerinnen und Bürger, für Kranke und Kinder. Damit verbunden ist auch die besondere Achtsamkeit bei der Einnahme von Medikamenten, denn bestimmte Arzneien können den Wasserhaushalt des Körpers bzw. die Körpertemperatur beeinflussen. Dazu gehören Entwässerungs-, und Beruhigungsmittel, bestimmte Antibiotika und Medikamente, die die Aufmerksamkeit nach der Einnahme einschränken.

Risikopatienten identifizieren

In sämtlichen Einrichtungen sei daher darauf zu achten, nun die Risikopatienten zu identifizieren, die räumlichen Gegebenheiten zu analysieren und Maßnahmen zur Abhilfe festzulegen, wie Lüftungsmöglichkeiten oder Klimaanlagen. Auch der Personalstand sei laut Prettner genau im Auge zu behalten und sei der Informationsfluss zu überprüfen, was die entsprechende Vorwarnung betrifft.

Hitze nicht unterschätzen

"Alle Kärntnerinnen und Kärntner sind aufgerufen, die Hitze und ihre Auswirkungen nicht zu unterschätzen und auf sich zu achten, in dem mindestens 2 bis 3 Liter Wasser täglich getrunken werden, auch Fruchtsäfte sind gut. Alkohol ist zu vermeiden, ebenso wie stark zuckerhältige oder koffeinhältige Getränke. Lockere Kleidung und eine Kopfbedeckung helfen ebenso. Am wichtigsten ist jedoch, körperliche Anstrengungen im Freien jedenfalls zu vermeiden", weist Prettner hin.

Warnzeichen für Hitzestress

Die Gesundheitsreferentin erklärt zudem, welche Warnzeichen für Hitzestress ernst zu nehmen sind: "Starkes Schwitzen, Leistungsverlust, auch Schwindel, dazu erschwertes Atmen, Muskelkrämpfe bis hin zu Erbrechen und Durchfall können durch die Extremtemperaturen ausgelöst werden. Bitte diese nicht ignorieren", fordert Prettner auf. Alle Badegäste und Wanderer ruft Prettner auf, die Möglichkeit eines Sonnenstichs keinesfalls zu unterschätzen, der durch die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf den ungeschützten Kopf und Nacken auftreten kann. "Wer unter rotem, heißen Kopf zu leiden beginnt, über Kopfschmerzen und womöglich Übelkeit klagt, ist sofort in den Schatten zu bringen, mit leicht erhöhtem Oberkörper zu lagern und ist der Kopf mit kalten Umschlägen zu kühlen!", erläutert Prettner. Bis hin zum Hitzeschlag können die Extremtemperaturen führen, wobei es sich dabei um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. "Unbedingt einen Arzt verständigen, wenn die eine Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit der Fall sind, Wasser trinken, Körper kühlen", so die Gesundheitsreferentin.

Tiere nicht im Auto lassen

Aber auch als Tierschutzreferentin wendet sich Prettner an die Bevölkerung. Auch Tiere müssen einen Rückzug in den Schatten haben können, müssen ausreichend Wasser haben. "Niemand darf die Hitzefalle Auto unterschätzen, sie ist lebensbedrohend, wenn Kinder oder Tiere in einem stehenden Auto zurückgelassen werden, sei es auch nur für Minuten", warnt Prettner eindringlich, zumal diese Fälle Sommer für Sommer auftreten. "Viele Hitzepatienten, Schaden an der Gesundheit, können vermieden werden, wenn die Maßnahmen ernst genommen werden", wendet sich Prettner eindringlich an die Bevölkerung.

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