Kärnten-Koordinatorin
"Tierschutz-Volksbegehren kommt jetzt in Fahrt"

- Die Villacherin Sandra Planer ist Regionalkoordinatorin des Tierschutz-Volksbegehren und Ansprechpartnerin in Kärnten.
- Foto: Privat
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Das Tierschutz-Volksbegehren ist auf dem finalen Weg ins Parlament. Wegen der Corona-Krise entschieden die Initiatoren, die erste Phase frühzeitig zu beenden und die Eintragungswoche um mehrere Monate vorzuziehen. Grund dafür sind laut Kärntens Länderkoordinatorin Sandra Planer die aktuellen Veranstaltungsabsagen.
KÄRNTEN. Der Erfolg des Tierschutz-Volksbegehrens (siehe "Zur Sache" unten) hängt von Informations-Veranstaltungen, Kooperationen und Bewusstseinsbildung durch persönliche Gespräche ab. Das alles bricht jetzt in der Corona-Krise weg, bedauert die Kärntner Länderkoordinatorin für das Tierschutz-Volksbegehren, Sandra Planer: "Lang geplante Events, etwa ein Benefiz-Konzert im Casino Velden im Mai, können nicht stattfinden. Auch die Gemeindeämter sind zu oder werden kaum besucht."
Bis Juni unterschreiben
Deshalb wollen die Initiatoren das Volksbegehren nun so schnell wie möglich ins Parlament bringen. Der neue Fahrplan: Noch bis Juni kann es unterschrieben werden. Das ist auch online mittels Handy-Signatur möglich.
Finale Phase beginnt
75.000 Tierfreunde haben das Volksbegehren seit Mai des Vorjahres unterschrieben. 100.000 Unterschriften sind nötig, damit die Petition zwingend im Parlament behandelt werden muss. Planer ist zuversichtlich, die fehlenden 25.000 Stimmen in den nächsten Monaten zu erhalten. Die Villacherin ist Ansprechpartnerin für das Tierschutz-Volksbegehren in Kärnten: "Wir stehen kurz vor der Ziel-Linie und hoffen noch auf viel Rückenwind durch beherzte Kärntner, damit wir gemeinsam diese historische Initiative für die Tiere ins Parlament bringen."
Auf Spenden angewiesen
Um bis zur Eintragungswoche im Herbst noch genügend Stimmen mobilisieren zu können, seien die Organisatoren auch weiterhin auf Spenden angewiesen. Denn auch das finanzielle Fundament der Initiative sei durch die Corona-Krise stark beeinträchtigt worden. Bis zum plötzlichen Stopp im März wurden hunderte Veranstaltungen und mehrere Kampagnen durchgeführt sowie zahlreiche Gespräche mit Entscheidungsträgern geführt.
Tierschutz in Corona-Zeiten
Die Corona-Krise zeigt, dass viele Menschen jetzt mehr denn je den Wunsch nach regionalen Produkten haben. Gerade jetzt wäre es wichtig, dass auf den Lebensmittel-Verpackungen draufstehen muss, was drinsteckt, fordert Planer: "Derzeit landen am Teller weiterhin das Kalbfleisch aus holländischer Massentierhaltung und die Käfig-Eier aus der Ukraine." Sie fordert daher die Bundesregierung auf, die verpflichtende Transparenz bei Lebensmitteln schleunigst umzusetzen, damit regionale Lebensmittel gefördert und die heimische Landwirtschaft abgesichert werden. Planer weiter: "So könnte aus der Krise auch die Chance entstehen, die Ernährungssouveränität weiterzuentwickeln."
Eigene Gesundheit schützen
Die Corona-Krise zeige zudem auch sehr deutlich, wieso eine Änderung im Umgang mit Tieren und Natur dringend notwendig sei. "Der illegale Wildtierhandel und der Missbrauch von Wildtieren für obskure Medikamente gelten als Verursacher der Übertragung von Erregern von Tieren auf den Menschen. Je mehr wir darauf achten, dass die natürlichen Lebensräume intakt bleiben, dass Tiere nicht beliebig wie Objekte verschoben und misshandelt werden, umso eher schützen wir auch unsere eigene Gesundheit", erläutert Planer.
ZUR SACHE
Das Tierschutz-Volksbegehren: Die Petition setzt sich für eine artgerechte Tierhaltung, mehr Transparenz für Konsumenten und mehr Mitwirkungsrechte für Tierschutz-Organisationen ein. Im Hinblick auf eine tiergerechte Landwirtschaft werden Änderungen bei der Haltung, der Fütterung, der Zucht, dem Transport und bei körperlichen Eingriffen gefordert. Mit dem Volksbegehren sollen auch die heimischen Bauern gestärkt sowie positive Effekte auf Gesundheit, Umwelt und Klima erwirkt werden.
Informationen: www.tierschutzvolksbegehren.at


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