Motorrad-Unfälle
Tödliche Kombi: Viele PS & wenig Übung

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Rund die Hälfte der Motorradunfälle ist selbstverschuldet. Polizei warnt vor gefährlichen Manövern und rät zu einem Warm-up, um sich nach einer langen Winterpause wieder mit der Maschine vertraut zu machen. 

KÄRNTEN. Im Kampf gegen rasende Motorradlenker setzt die Kärntner Polizei seit einigen Wochen einerseits auf ein neues Radargerät, das flexibel und sogar in Kurven einsetzbar ist, und andererseits auf drei 300 PS starke Zivilfahrzeuge, um bei Verfolgungen leichter mithalten zu können. Horst Binder von der Kärntner Verkehrspolizei beruhigt aber: "Es gibt überall Verkehrsteilnehmer – egal ob mit Bike, Pkw, Lkw oder Fahrrad –, die glauben, sich nicht an die Regeln halten zu müssen. Aber das ist ein geringer Prozentsatz. Die meisten Motorradfahrer sind keine Straßenrowdys, sondern Genuss- bzw. Ausflugsfahrer." Dennoch: 2019, in dem Jahr vor der Pandemie und den daraus resultierenden Lockdowns, kamen 80 Motorradfahrer bei Unfällen ums Leben. Im Ausnahmejahr 2020 waren es 70 getötete Lenker von motorisierten Zweirädern, 2.693 wurden verletzt, 31 Prozent davon sogar schwer. Rund die Hälfte der tödlichen Unfälle waren Alleinunfälle, verursacht durch Unachtsamkeit, Ablenkung, gefährliche Überholmanöver oder überhöhte Geschwindigkeit.

Horst Binder, Verkehrspolizei Kärnten | Foto: LPD Kärnten

Verletzungen sind schwerer

Dass immer mehr Menschen die "Freiheit auf zwei Rädern" für sich entdecken, zeigen die Zahlen der Statistik Austria: Im Vorjahr waren in Österreich 570.760 Motorräder zugelassen, was einer Steigerung von 3,8 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Binder: "Immer mehr Menschen entdecken ihre Leidenschaft für das Motorrad. Die Unfälle sind in den vergangenen Jahren nicht bedenklich mehr geworden, sehr wohl aber enden sie immer häufiger mit schweren Verletzungen oder sogar mit dem Tod. Eine der Ursachen sind die PS-starken Maschinen."

"In kurzer Hose und Schlapfen auf dem Motorrad – das geht gar nicht!" Horst Binder, Polizei Kärnten

Warm-up zu Saisonbeginn

Zwar seien auch die Ausrüstungen besser geworden, doch die starken Motorräder wären vor allem für nicht so geübte Lenker eine große Gefahr. "Deswegen raten wir zu Beginn der Saison Warm-up-Trainings zu absolvieren, um die Maschinen nach der Winterpause wieder kennenzulernen." Er appelliert zudem an die Biker: "Das Motorradfahren soll Spaß machen. Wer aber mit 200 Stundenkilometern unterwegs ist, ist in einer Stresssituation, das ist kein Genuss mehr!"

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Horst Binder, Verkehrspolizei Kärnten | Foto: LPD Kärnten

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