Auf zwei Rädern
Moderne Autos machen Motorradlenkern zu schaffen

Oliver Weber ist technischer Leiter beim ÖAMTC Kärnten. Er appelliert an die Motorradfahrer: "Als Motorradfahrer ist man im Verkehr schlechter wahrnehmbar. Daher rate ich zu auffälliger Schutzausrüstung und zu einer angepassten Fahrweise." | Foto: ÖAMTC/Helge Bauer
  • Oliver Weber ist technischer Leiter beim ÖAMTC Kärnten. Er appelliert an die Motorradfahrer: "Als Motorradfahrer ist man im Verkehr schlechter wahrnehmbar. Daher rate ich zu auffälliger Schutzausrüstung und zu einer angepassten Fahrweise."
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  • hochgeladen von Mirela Nowak-Karijasevic

Aufgrund des instabilen Wetters und der Pandemie-Maßnahmen konnte die heurige Motorrad-Saison erst verzögert starten - dafür ist sie spätestens seit Beginn der Sommerferien im Süden Österreichs in vollem Gange. Was man auch an den Unfallzahlen merkt. 

KÄRNTEN. Die Sehnsucht nach dem "Gefühl der Freiheit auf zwei Rädern" mussten passionierte Biker heuer lange unterdrücken. Einerseits spielte das Wetter im Frühjahr nicht wirklich mit, andererseits waren aufgrund der Einreisebeschränkungen und des Lockdowns in der Gastronomie & Hotellerie weniger Touristen unterwegs. "Die 'fehlenden' Wochen wollen die Motorradfahrer aufholen und sind jetzt vermehrt unterwegs", bestätigt auch Oliver Weber, technische Leiter beim ÖAMTC. Dabei kann es für die Biker zu brenzlige Situationen kommen.

Ausrüstung & Abstand

Österreichweit haben im Jahr 2019 knapp 80 Biker ihr Leben auf der Straße gelassen. Viele davon wären vermeidbar gewesen - durch eine korrekte Ausrüstung, mittels Abstand halten und vorausschauendem Fahren. "Viele moderne Autos sind Fahrassistenzsystemen ausgestattet, führen Notbremsungen durch und haben Abstandstempomaten. Das haben Motorräder nicht. Wenn also ein vorfahrendes Auto plötzlich langsamer wird und der Motorradlenker nicht genügend Abstand hält, wird es gefährlich", erklärt Weber und rät weiters: "Trotz Temperaturen um die 33 Grad ist eine Schutzausrüstung - Stiefel, lange Hose, Oberteil und Helm - unumgänglich. Am besten auch noch in Signalfarben, damit man für Autolenker schneller wahrgenommen werden kann!"

Besondere Tempolimits

Um so viel wie möglich dieser schweren Unfälle zu vermeiden, hat man beispielsweise auf österreichischen Seite der beliebten Ausflugsstrecke Soboth nur für Motorradfahrer ein Tempolimit von 70 km/h eingeführt. Pkw dürfen dort 100 Stundenkilometer fahren. Das stößt einigen Bikern auf. Doch Weber beruhigt: "Wer die Soboth kennt, weiß, dass kaum ein Autofahrer diese Strecke mit 100 km/h schafft. Außerdem ist es nur ein kurzer Abschnitt." Er appelliert an die Eigenverantwortung der Motorradfahrer auch hinsichtlich des Lärmpegels "In anderen Ländern gibt es Fahrverbote für Motorräder, weil man den Anrainern den Lärm nicht zumuten kann. Bei uns gibt es diese noch nicht."

Lesen Sie hier, was Horst Binder von der Verkehrspolizei Kärnten zu diesem Thema sagt.

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