Am Steuer
Trotz Lockdwons: Heuer gleich viele Alkolenker unterwegs

1.276 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer gab es heuer im ersten Halbjahr. | Foto: stock.adobe.com/
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Trotz geschlossener Gastro und nächtlicher Ausgangssperre wurden heuer genauso viele Alkolenker aus dem Verkehr gezogen wie im Vorjahr. 

KÄRNTEN. Es ist paradox: Obwohl der Lockdown für Gastronomie, Hotellerie, Feste und andere Veranstaltungen heuer die ersten fünf Monate des Jahres prägte, verzeichnete die Polizei Kärnten im ersten Halbjahr fast genauso viele Anzeigen wegen Alkohol am Steuer wie im Vergleichszeitraum 2020, als der Shutdown von Mitte März bis Anfang Mai dauerte. Bis Ende Juni 2021 wurden 1.276 Alkolenker zur Anzeige gebracht, 2020 waren es zu diesem Zeitpunkt 1.272. Insgesamt wurden 2020 2.661 Menschen wegen Fahrens unter Alkohol- und 866 unter Drogeneinfluss angezeigt. 2019 lag die Zahl bei 2.853 bzw. 196. Hans-Peter Mailänder, stellvertretender Leiter der Kärntner Verkehrspolizei bestätigt: „Auch bei den Schwerpunktaktionen fällt auf, dass wir heuer an einem Abend mehr Alkolenker als früher aus dem Verkehr ziehen.“

Weniger Alkohol im Blut

43.000 Alkotests (inklusive Vortests) wurden heuer von Januar bis Juni durchgeführt, das ist eine Steigerung um ein Drittel gegenüber dem Vorjahr. „Und das obwohl die Menschen weniger offizielle bzw. öffentliche Trinkgelegenheiten hatten, weil ja die Gastronomie geschlossen hatte, keine Feste stattfinden durften und eine nächtliche Ausgangssperre galt“, so Mailänder. Während 2020 das Testgerät vermehrt Werte über 0,8 Promille anzeigte, liegen die Ergebnisse heuer in den meisten Fällen zwischen 0,5 und 0,8 Promille Alkohol im Blut. Auch an den Unfallzahlen hat sich kaum etwas verändert. 64 Unfälle, bei denen zumindest ein alkoholisierter Lenker beteiligt war, wurden heuer gezählt. 2020 waren es 63.

Hans-Peter Mailänder von der Landesverkehrspolizei | Foto: Privat

Vernünftige Neulinge

Was vor allem in den Städten auffällt: Vermehrt werden alkoholisierte Rad- und eBike-Fahrer und eScooter-Nutzer von der Polizei aufgehalten. Besonders vernünftig zeigen sich hingegen Führerscheinneulinge. „Wir erleben bei den Kontrollen ganz oft, dass das Auto zwar voll mit betrunkenen jungen Menschen ist, der Lenker jedoch nüchtern ist“, sagt Mailänder und appelliert weiter: "Die Schwerpunktkontrollen werden wir weiterhin durchführen. Es geht nicht darum, die Menschen zu bestrafen oder ihnen das Leben durch eine Führerscheinabnahme zu erschweren - es geht um unser aller Sicherheit!" Immerhin hat nur jeder achte Alkolenker Angst, einen Unfall zu verursachen. Tatsächlich verunfallt aber laut österreichweiter Statistik jeder dritte Alkolenker.

Sollten Alkolenker härter bestraft werden?
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Hans-Peter Mailänder von der Landesverkehrspolizei | Foto: Privat

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