Kärntner Schausteller zu Absagen
"Wir werden jetzt fallen gelassen"

Foto: Stadt St. Veit
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Nach Absage von Wiesenmärkten steigen Aussteller auf die Barrikaden. "Uns hat niemand informiert."

KÄRNTEN. Alles abgesagt. Keine Wiesenmärkte in St. Veit und Bleiburg, der Kolomonimarkt in Wolfsberg wurde ebenso abgesagt. Für die Kärntner Schaustellerin Monika Pötscher ein Drama. "In Wels und Krems finden ähnliche Märkte statt wie die beiden Wiesenmärkte in Kärnten, die nun abgesagt wurden." Die Schausteller hätten laut Pötscher ein Konzept für die Kontrolle der 3G-Regeln gehabt. "Wir hatten keine Zeit, das auszuarbeiten."

"Nicht informiert"

Besonders bitter sei laut Pötscher, dass weder St. Veit noch Bleiburg vorab die Schausteller über die Absagen informiert hätten. "Uns Betroffene hat niemand informiert. Wir haben die Absagen aus der Zeitung erfahren. Es gab mündliche Vereinbarungen, dass über Bleiburg Anfang Juli und über St. Veit Mitte Juli entschieden wird." Die Schaustellerin weiter: "Wir Schausteller werden jetzt fallengelassen. Wir waren es ja, die die Wiesenmärkte mit aufgebaut haben. Ohne uns wäre das nie so groß geworden." Laut Monika Pötscher würde es jetzt nicht mehr darum gehen, dass man ein Jahr "irgendwie drüberkommt". "Jetzt geht es um Existenzen, um Familien."

"Aussendung geschickt"

Dass die Schausteller vorab nicht informiert wurden, sehen die Bürgermeister der betreffenden beiden Gemeinden differenziert. St. Veits Bürgermeister Marin Kulmer: "So ein Abkommen ist mir bisher noch nicht bekannt. Ebenso können wir eine Absage nicht mit 300 Fieranten im Vorfeld besprechen. Uns waren die Hände gebunden, wir mussten uns an die Verordnung der Regierung halten, die einen Tag vor der Absage kam." Bleiburgs Bürgermeister Stefan Visotschnig: "Die Presseaussendung zur Absage wurde zeitgleich an die Schausteller verschickt."

Heuer Tingl-Tangl-Markt?

Ob Monika Pötscher heuer einen Tingl-Tangl-Markt in St. Veit machen wird? "Das ist eine schwierige Situation. Im Vorjahr war es ja nicht erlaubt einen Wiesenmarkt zu machen, heuer würde es rechtlich gehen. Mich würden meine Kollegen anprangern, dass ich sie nicht mit ins Boot nehme. Einen so großen Markt zu organisieren, das kann ich mir finanziell nicht leisten." Ganz ausschließen will sie einen Tingl-Tangl-Markt jedoch nicht. Pötscher: "Daheim haben wir jetzt einen Schrotthaufen stehen. Unsere Geräte sind nichts mehr wert."

Foto: Stadt St. Veit
Schaustellerin Monika Pötscher | Foto: Privat

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