In Kärnten
Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle heuer deutlich gesunken

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In keinem anderen Bundesland ist die Zahl der Verkehrstoten heuer so stark zurückgegangen wie in Kärnten, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Aber 20 Todesopfer sind auch eine Mahnung, weitere Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen.

KÄRNTEN.  "Während österreichweit die Zahl der Verkehrstoten gestiegen ist, gibt es in Kärnten einen starken Rückgang", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. 20 Menschen wurden seit Jahresbeginn auf Kärntens Straßen bei Verkehrsunfällen getötet. Damit kann Kärnten heuer die niedrigste Anzahl an Todesopfern im Straßenverkehr erreichen. Die bisher niedrigste Anzahl an Verkehrstoten war 26 im Jahr 2014. Im Vorjahr starben 38 Menschen im Straßenverkehr, im Jahr 2012 waren 46 Todesopfer zu beklagen und im Jahr 2002 sogar 83.

Maßnahmen zur Sicherheit

"In den vergangenen 20 Jahren wurden viele Verkehrssicherheitsmaßnahmen sowohl in den Gemeinden und Städten als auch auf Landes- und Bundesebene umgesetzt. Maßnahmen, die Unfälle vermeiden und Menschenleben retten. Auch die Exekutive leistet mit den Verkehrskontrollen einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Die 20 Verkehrstoten des Jahres 2022 sind aber Mahnung, weitere Maßnahmen zu setzen, um die Zahl der schweren Verkehrsunfälle zu reduzieren. Denn es gibt nur eine akzeptable Anzahl an Verkehrstoten und die ist null. Und diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen", betont VCÖ-Sprecher Christian Gratzer.

Tempo 30 statt 50

Für die Verkehrssicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern ist in den Gemeinden und Städten Verkehrsberuhigung und eine fußgängerfreundliche Verkehrsplanung sehr wichtig. Vor allem ältere Menschen sind oft Opfer von schweren Fußgängerunfällen. Tempo 30 statt 50, ein dichtes Netz an ausreichend breiten Gehwegen, übersichtliche Übergänge und bei Fußgänger-Ampeln ausreichend lange Grünphasen und kürzere Rotphasen machen das zu Fuß gehen nicht nur, aber besonders für ältere Menschen sicherer.

Mehr Bahn- und Busverbindungen

Auch präventive Maßnahmen, wie mehr Bahn- und Busverbindungen, erhöhen die Verkehrssicherheit. Gerade am Wochenende können mit Anrufsammeltaxis und Discobusse viele schwere Unfälle von Jugendlichen und jungen Erwachsenen vermieden werden.

Ausbau der Radinfrastruktur

Um die Sicherheit für die steigende Anzahl der Radfahrerinnen und Radfahrer zu erhöhen, ist der starke Ausbau der Radinfrastruktur wichtig. "Ein guter Indikator für die Qualität einer Rad-Infrastruktur ist die Anzahl der Familien, die mit ihren Kindern im Alltag mit dem Fahrrad fahren. Ist die Anzahl hoch, ist die Qualität gut", verdeutlicht VCÖ-Sprecher Gratzer.

Bundesebene ist gefordert

So ist eine wichtige Maßnahme für mehr Sicherheit im Straßenverkehr Tempolimit 80 statt 100 auf Freilandstraßen, so wie es beispielsweise in der Schweiz gilt. Auch in 22 der 27 EU-Staaten ist das Tempolimit auf Freilandstraßen mit 90, 80 oder 70 km/h niedriger als in Österreich. "Zusätzlich reduziert Tempo 80 statt 100 den Verkehrslärm, die Abgasbelastung und den CO2-Ausstoß", weist VCÖ-Sprecher Gratzer auf weitere Vorteile hin.

Meisten Verkehrstoten in NÖ

Die meisten Verkehrstoten waren heuer in Niederösterreich zu beklagen mit 94. Kärnten zählt mit Vorarlberg, Wien, Salzburg und Burgenland zu jenen fünf Bundesländern mit den wenigsten Verkehrstoten. Und: In nur drei Bundesländern nahm die Zahl der Verkehrstoten heuer ab, am stärksten in Kärnten, vor Oberösterreich und Salzburg, informiert der VCÖ.

Statistik

  • 1.1.bis 22.12.2022: 20 Verkehrstote (vorläufige Daten)
  • Jahr 2021: 38 Verkehrstote (endgültige Daten)
  • Jahr 2020: 35 Verkehrstote
  • Jahr 2019: 29 Verkehrstote
  • Jahr 2018: 30 Verkehrstote
  • Jahr 2017: 30 Verkehrstote
  • Jahr 2016: 33 Verkehrstote
  • Jahr 2015: 40 Verkehrstote
  • Jahr 2014: 26 Verkehrstote
  • Jahr 2013: 41 Verkehrstote
  • Jahr 2012: 46 Verkehrstote
  • Jahr 2011: 32 Verkehrstote
  • Jahr 2010: 42 Verkehrstote

Quelle: BMI, Statistik Austria, VCÖ 2022

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