Bedarfsplanung
Zahl der zu betreuende Menschen mit Behinderung steigt

Foto: stock.adobe.com/at/ Halfpoint
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Bedarfs- und Entwicklungsplan 2020 bis 2025 zeigt einen Anstieg von zu betreuenden Menschen mit Behinderung. Demografische Entwicklung führt zu markantem Plus – Von 2018 bis 2023 368 neue Wohn- und Beschäftigungsplätze.
KÄRNTEN. Bis zum Jahr 2025 wird die Zahl der in Kärnten zu betreuenden Menschen mit Behinderung um etwa 38 Prozent (das sind rund 600 Klientinnen und Klienten im Betrachtungszeitraum 2018 bis 2025) ansteigen. Bis zum Jahr 2030 wird der Anstieg rund 41 Prozent bzw. 670 Klientinnen und Klienten betragen. Das geht aus der Bedarfsprognose - erstellt von der Gesundheit Österreich GmbH - hervor, die morgen von Sozialreferentin Beate Prettner dem Regierungskollegium vorgelegt wird. Auch der Trend hin zu höherem Förderbedarf und Begleitbedarf dürfte sich weiter fortsetzen. Der Hauptgrund für den deutlichen Anstieg?

Viele Betroffene von Familien betreut

"Es ist vor allem die demografische Entwicklung, aber auch die Änderung der Zielgruppen in Richtung individuelle, anspruchsvolle Förder- und Betreuungsbedarfe. Sehr viele Betroffene werden in ihren Familien betreut. Nun stehen wir vor einem demografischen 'Bruch': Zahlreiche Betreuungspersonen kommen selbst in ein Alter, das keine Pflegebetreuung mehr zulässt", erklärt Prettner. "Aktuell verfügt die Behindertenhilfe Kärnten über 2590 bewilligte Plätze an ca. 160 Standorten in ganz Kärnten: 530 Plätze sind vollintern, also Wohnen und Tagesstruktur, dazu kommen 639 Wohnplätze und 1421 Plätze in der Tagesstruktur", informiert Prettner.

Zusätzliche Wohnplätze schaffen

"Seit 2018 haben wir im Wohnbereich 164 neue Plätze geschaffen. Der Trend geht deutlich zu inklusiven Wohnformen. So forcieren wir auch viele Projekte mit dem gemeinnützigen Wohnbau. Parallel dazu bauen wir Spezialfördereinrichtungen für Personen mit besonderen Bedürfnissen weiter aus", sagt die Sozialreferentin. Für nächstes Jahr sei es jedenfalls erklärtes Ziel, 68 zusätzliche Wohnplätze umzusetzen.

"Lohn statt Taschengeld"

Im Bereich der Beschäftigung wurden in Kärnten in den vergangenen Jahren 133 neue Plätze geschaffen. "Für nächstes Jahr sind 61 weitere Beschäftigungsstellen in Planung", so die Sozialreferentin. "Und auch in diesem Bereich wollen wir innovative Wege gehen. Dass Beschäftigungsprojekte unter dem Schlagwort Lohn statt Taschengeld eines meiner Herzensanliegen ist, ist bekannt. Diesen Weg werden wir in Kärnten auch in Zukunft beschreiten." Zudem werde das so genannte 2-Säulen-Modell als Pilotprojekt im Form eines "Reallabors" gestartet. Menschen mit Behinderungen aus Einrichtungen der Chancengleichheit werden in diesem Pilotprojekt im Rahmen des 2-Säulen-Modells eine Existenz- und eine Bedarfssicherung vorfinden.

Neue Methoden

"Im Zuge dieses Reallabors werden neue Methoden, Instrumente und Mittel zur Förderung von Menschen mit Behinderung erprobt und Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten entwickelt", erklärt Prettner. Wie die Sozialreferentin betont, werde man parallel zum Ausbau der Leistungsangebote auch die Förderung der Ausbildungsmöglichkeiten für das entsprechende Fachpersonal forcieren.

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