Öamtc Crashtest
Wildunfall: Das richtige Verhalten des Fahrers ist ausschlaggebend

Crashtest mit einem Wildschwein-Dummy. | Foto: Uwe Rattay
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  • Crashtest mit einem Wildschwein-Dummy.
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In den Frühlings- und Sommermonaten passieren vermehrt Wildunfälle. Der Öamtc führte gemeinsam mit seinen Partnerclubs Crashtests durch, um die Folgen eines Wildunfalls aufzuzeigen. Fazit des Tests sei, dass die Verletzungen von den Fahrzeuginsassen nicht allein vom Aufprall des Tieres kommen, sondern oft durch falsche Reaktionen des Fahrers entstehen würden.

KÄRNTEN/ÖSTERREICH. Im Jahr 2018 kam es in Kärnten zu 31 Wildunfällen. Vier Jahre zuvor waren es noch 23 Unfälle, was zeigt, dass diese deutlich zunehmen. Jährlich kommen in ganz Österreich ungefähr 75.000 Wildtiere um. Der Öamtc führte gemeinsam mit seinen Partnerclubs Crashtests mit einem realistisch nachgebildeten, 180 Kilogramm schweren Wildschweinkeiler durch. Bei so einem Umfall wirkt eine Kraft auf die Fahrzeuginsassen, die dem zehnfachen des Körpergewicht entspricht. Der Test konnte zeigen, dass am Wagen zwar ein großer Schaden entsteht, jedoch die Insassen unverletzt bleiben. ÖAMTC-Verkehrstechniker Felix Etl erklärte, dass Verletzungen bei Wildunfällen nicht durch den direkten Aufprall des Tieres entstehen würden, sondern oftmals durch falsche Reaktionen des Fahrers. Das Ergebnis verdeutlicht also, wie wichtig die richtige Reaktion - das bedeutet bremsen, Lenkrad gut festhalten und in der Spur bleiben - des Fahrers ist. 

Die Reaktion des Fahrers ist ausschlaggebend. | Foto: Uwe Rattay
  • Die Reaktion des Fahrers ist ausschlaggebend.
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Assistenzsysteme senken Unfallrisiko

Es wurden bereits Nachtsichtassistenten getestet, die sich im Test als hilfreich herausgestellt hatten. Jedoch werden diese nicht serienmäßig verbaut. Auch Notbremsassistenten wurden bereits getestet und haben sich vor allem bei der Vermeidung von Auffahrunfällen sowie Unfällen mit Fußgängern und Radfahrern bewährt. Bei der Entwicklung wurden jedoch Tiere noch nicht mit berücksichtigt und so reagieren die Systeme bei den Tests nur eingeschränkt auf das Wildschwein-Dummy. Die Assistenten sollen trotzdem ab 2024 in allen Neufahrzeugen vorgeschrieben sein. "Aus dem Test lässt sich somit schlussfolgern, dass mit etwas Entwicklungsaufwand eine automatische Notbremsung auch bei Tieren möglich wäre." Radarsensoren und Infrarotkameras waren hingegen besonders genau bei der Erkennung von Tieren, ihre Reichweiten und Genauigkeit auch bei Dunkelheit oder Nebel hoch. "Durch den Einsatz von Radarsensoren könnte bei Wildwechsel nicht nur das Risiko für die Fahrzeuginsassen reduziert, sondern auch zahlreiche tote Wildtiere vermieden werden", erklärte Etl.

Crashtest mit einem Wildschwein-Dummy. | Foto: Uwe Rattay
Die Reaktion des Fahrers ist ausschlaggebend. | Foto: Uwe Rattay

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