World Social Work Day
Berufsverband der Sozialen Arbeit fordert Berufsgesetz
Zum Internationalen Tag der Sozialen Arbeit gingen heute die Sozialarbeiter in Klagenfurt auf die Straße. Sensibilisierung ist das Ziel.
KÄRNTEN. Heute ist der "World Social Work Day" (Internationaler Tag der Sozialen Arbeit), wo darauf aufmerksam gemacht wird, wie wichtig das Wirken der Sozialarbeiter ist. In der Landeshauptstadt marschierte man von der Landesregierung zum Alten Platz, wo es Informationen zur Sozialen Arbeit in Kärnten gab und sich verschiedenste Vereine und Institutionen präsentierten.
Soziale Herausforderungen nehmen zu
LH-Stv. Beate Prettner über Sozialarbeiter: "Sie sind einerseits konkrete Helfer, andererseits Sprachrohr für jene Menschen, die - aus welchem Grund auch immer - in eine Ausnahmesituation gekommen sind."
Prettner wie Hubert Stotter, Rektor der Diakonie de La Tour, merken eine Zunahme an sozialen Herausforderungen. "Doch wir müssen akzeptieren, dass Ausnahmesituationen zum Leben gehören und dass man respektvoll miteinander umzugehen hat", bemerkt Stotter.
Breit aufgestellte Sozialarbeit
Es gibt viele Einsatzgebiete der Sozialarbeit:
- Kinder- und Jugendarbeit (z. B. sozialpädagogische und sozialtherapeutische Wohngemeinschaften, Streetwork, Schulsozialarbeit, SOS Kinderdorf, Kriseninterventionszentren, betreutes Wohnen)
- Gesundheit (z. B. Klinische Sozialarbeit in Krankenhäusern; Reduktion von Benachteiligungen, die durch Krankheit, Behinderung oder Pflegebedürftigkeit entstehen)
- Sucht (z. B. Suchtprävention, Nachbetreuung von alkoholkranken Menschen)
- Behindertenhilfe mit dem Ziel der Integration in den ersten oder zweiten Arbeitsmarkt
- Senioren mit dem Ziel des Erhaltes eines selbstbestimmten Lebensstils (z. B. Sozialkoordination in der Pflege-Nahversorgung)
- Migration und Integration
233 Millionen Euro Sozialbudget
Im öffentlichen Bereich sind 220 Personen in Kärnten als Sozialarbeiter tätig, 6.300 sind es im privaten Bereich (z. B. Diakonie, Caritas, Hilfswerk, autArK). Die Sozialreferentin erklärt weiter: "Alleine im Bereich der Behindertenhilfe hat das Land Kärnten 18 Träger unter Vertrag, die in 101 Einrichtungen rund 1.800 Klienten betreuen. In Summe werden pro Jahr 21.000 Menschen unterstützt. Das Sozialbudget beträgt heuer 233 Millionen Euro."
Berufsgesetz ist das Ziel
Marina Salmhofer ist Landessprecherin des Berufsverbandes der Sozialen Arbeit Kärntens. Sie erklärt, man nutze den heutigen Tag auch für Forderungen an die Politik: "Heuer kämpfen wir dafür, dass die Bundesregierung für unsere Profession endlich ein Berufsgesetz formuliert und unsere Arbeit in ein Berufsregister aufnimmt. Immerhin haben wir alle hochprofessionelle Ausbildungen absolviert - sei es im Kolleg für Sozialpädagogik der Diakonie in Feldkirchen oder an der FH für Gesundheit und Soziales oder bei einem Sozialpädagogik-Studium an der Universität."
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