Glasfaser für einige Kärntner Gemeinden

Glasfaser in Feistritz an der Gail: Ab Sommer ist die gesamte Gemeinde für schnelles Internet freigeschaltet | Foto: Breitbandinitiative
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  • Glasfaser in Feistritz an der Gail: Ab Sommer ist die gesamte Gemeinde für schnelles Internet freigeschaltet
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KÄRNTEN. Videos, Fotos und vielerlei Apps auf den Smartphones: "Der Bedarf an Breitband-Internetverbindungen steigt exponenziell an", sagt Peter Schark, der Beauftragte des Landes Kärnten. Im Klartext: Neue Erfindungen machen immer rascheres Internet notwendig; nicht nur private Nutzung, sondern auch die Wirtschaft ist zunehmend darauf angewiesen. Schark: "Ich rechne mit dem zehnfachen Bedarf von heute bis zum Jahr 2025."

Kärntner Offensive für Glasfaser

Darauf muss sich Kärnten vorbereiten. Das Problem: "Die Infrastruktur kommt nicht von alleine; wir müssen uns selbst darum kümmern." Entscheidend sei ein Netzwerk mit Glasfaser-Kabel, also jenen vergrabenen Leitungen, die enorme Geschwindigkeiten und Datenmengen ermöglichen. Sie sollen nach und nach die Kupferkabel ersetzen. "Bei Kupferkabeln sind die Entfernungen das Problem", erklärt Schark. "Nach ungefähr 700 Metern nimmt die Leistung stark ab." Die Glasfaserkabeln sind von Entfernung und auch etwaigen Störungen durch andere im Boden verlaufende Leitungen unabhängig. Außerdem sei es günstiger als Kupfer. Allerdings: "Der nötige Tiefbau verschlingt 75 Prozent der gesamten Investitionskosten", sagt Schark.

Nutzen von Sanierungen in Kärntner Gemeinden

Deshalb setzt die Breitband-Initiative in Kärnten darauf, Sanierungen von Kanal, Straßen oder Ähnliches für die Verlegung von Glasfaser-Kabeln zu nutzen. Erste Kärntner Gemeinden profitieren bereits davon. Schark: "Die Gemeinde Feistritz an der Gail wird ab Sommer als erste in Kärnten flächendeckend mit Glasfaser ausgestattet sein."
Projekte in anderen Gemeinden – einige wenigstens punktuell – laufen ebenfalls (siehe Infobox). Dafür gibt es vom Bund Förderungen im Rahmen der Breitbandmilliarde und weitere Unterstützung vom Land. "Bis Ende 2016 haben die Bundesprogramme eine Investition in Kärnten von 50 Millionen Euro ausgelöst", freut sich die zuständige Referentin Gaby Schaunig über den Fortschritt. Das Ziel: "Bis 2020 streben wir flächendeckendes Breitband in Kärnten an."
Dazu soll in Gemeinden ein Masterplan erstellt werden. "Wir motivieren dazu, zu planen, wann in der Gemeinde welche Straße aufgegraben wird, um die Glasfaser verlegen zu können", so Schark. Etwa in der Hälfte der Kärntner Gemeinden entstehen solche Pläne bereits.

Auch Mobiles Netz in Kärnten wichtig

Dazu tragen auch die Investitionen von Mobilfunkbetreibern in ihre Netze bei. "Wir brauchen Glasfaser und Mobilfunk – das eine für die Stabilität, das andere für die Mobilität", erklärt Schark. Das mobile Netz hat die Eigenheit, dass es langsamer wird, je mehr Personen darauf zugreifen. Spürbar wird das in Ballungszentren zu Stoßzeiten.

Zur Sache - Breitband in Kärnten

Glasfaser-Projekte in Kärnten:
Ganze Gemeinde: Feistritz an der Gail, Dellach im Gailtal, Lesachtal, Zell-Pfarre, Eberndorf, Globasnitz und Poggersdorf.

Gemeinde teilweise: Feistritz im Rosental, Lavamünd, Weißensee, Drobollach und Hermagor.

Dazu kommen Projekte von Mobilfunkanbietern im Rahmen der Breitband-Milliarde.

Glasfaser in Feistritz an der Gail: Ab Sommer ist die gesamte Gemeinde für schnelles Internet freigeschaltet | Foto: Breitbandinitiative
Peter Schark: "Der Bedarf an Breitband-Internet steigt enorm. Kärnten muss sich jetzt darum kümmern."

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