Bundespräsidentenwahl
Kärnten-Ergebnis als Warnung für Peter Kaiser?

Was bedeutet das Kärnten-Ergebnis von Van der Bellen für Landeshauptmann Peter Kaiser? | Foto: LPD/Eggenberger
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  • Was bedeutet das Kärnten-Ergebnis von Van der Bellen für Landeshauptmann Peter Kaiser?
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Die Bundespräsidentenwahl ist geschlagen, Alexander Van der Bellen ist das neue alte Staatsoberhaupt Österreichs. In Kärnten hat die bundesweite Wahl bei genauerem Blick jedoch durchaus Überraschungen gebracht - und daraus könnte man gewichtige Schlüsse für die Landespolitik und Peter Kaiser ziehen.

KÄRNTEN. Der Jubel um kurz nach 17.00 Uhr war aufseiten der Anhänger des Amtsinhabers groß, Van der Bellen bleibt Bundespräsident - und freuen konnten sich einige, unterstützten doch gleich vier Parlamentsparteien (mehr oder weniger) den Ex-Grünen-Chef. Neben den Grünen unterstützten auch Granden von Volkspartei, NEOS und SPÖ den Amtsinhaber.

Kaiser unterstützte Amtsinhaber

Einer jener Sozialdemokraten, der sich vehement und offensiv für Alexander Van der Bellen aussprach und engagierte, war Landeshauptmann Peter Kaiser. Nicht zuletzt beim Besuch des Bundespräsidenten in Kärnten waren die beiden gemeinsam unterwegs - eine gewichtige Unterstützung, wenn man bedenkt, welch ein Standing Peter Kaiser in Kärnten hat und welch ein Ergebnis er bei der letzten Landtagswahl einfahren konnte.

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Van der Bellen in Kärnten schwächer

Sieht man sich das gestrige Ergebnis Kärntens an, so kann man es, inesbondere im Vergleich zu Rest-Österreich, als durchaus überraschend bezeichnen. Im vorläufigen Ergebnis ohne Briefwahl-Karten kommt Van der Bellen in Kärnten auf 44,4 Prozent. Zum Vergleich: In Gesamt-Österreich erreichte er 54,6 Prozent, in allen anderen acht Bundesländern erreichte er die absolute Mehrheit.

Schrillen Alarmglocken bei SP-Kärnten?

Nun heißt es, dass der Kärntner Landeshauptmann gegenwärtig, vielleicht abseits von Wien, der stärkste seines Amtes sein dürfte. Dass in einem Bundesland, in dem sich Kaiser, der bei der letzten Landtagswahl 2018 stolze 48 Prozent erreichte, offensiv für den Amtsinhaber aussprach, derselbe auf nur weit unter 50 Prozent kommt, sollte in der SP-Parteizentrale die Alarmglocken schrillen lassen.

Landeshauptmann Peter Kaiser sprach sich auch beim Besuch des Amtsinhabers vor eineinhalb Wochen offensiv für dessen Wiederwahl aus | Foto: Büro LH Kaiser/Filipovic
  • Landeshauptmann Peter Kaiser sprach sich auch beim Besuch des Amtsinhabers vor eineinhalb Wochen offensiv für dessen Wiederwahl aus
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Ist Kaisers Argumentation schlüssig?

Kaiser selbst argumentiert für ihn logisch: Van der Bellen hätte bei der letzten Bundespräsidentenwahl 2016 beim ersten Wahlgang ja nur 14 Prozent erreicht. Das stimmt, doch muss auch dies relativiert werden: Damals war mit Hundsdorfer auch ein Sozialdemokrat zur Wahl - mit seinen 13,6 Prozent nahm er dem Ex-Grünen-Chef natürlich viele Stimmen weg. Und: In sechs Bundesländern kam er damals jeweils auf nur weniger als 21 Prozent. So bekam er im Burgenland im ersten Wahlgang 2016 auf nur 13,2 Prozent, heute bekam er auch dort 52 Prozent der Stimmen und damit acht Prozent mehr als in Kärnten.

Obacht vor Landtagswahl

Es könnte für Kaiser ein Vorgeschmack auf eine harte Zeit bis zur und besonders bei der Landtagswahl im kommenden März sein - auch wenn er dies mit Entschlossenheit verneinen wird. Eines dürfte zumindest sicher sein: Die Landtagswahl am 5. März wird spannender, als die heutige Bundespräsidentenwahl. Kaiser kann sich derweilen auf der Schwäche der FPÖ und der Volkspartei ausruhen. Ein Warnsignal sollte das heutige Kärnten-Ergebnis für Kaiser aber dennoch sein. Und das gilt, trotz des heute vielleicht fulminanten Gesamtsiegs, gleichermaßen für die Kärntner Grünen.

Die Gemeinde-Ergebnisse nach Bezirken

Kärnten
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Klagenfurt Land
Villach Stadt
Villach Land
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Feldkirchen
Wolfsberg
Völkermarkt
Spittal
Hermagor

Rückblick auf den Wahl-Sonntag in Kärnten

Was bedeutet das Kärnten-Ergebnis von Van der Bellen für Landeshauptmann Peter Kaiser? | Foto: LPD/Eggenberger
Landeshauptmann Peter Kaiser sprach sich auch beim Besuch des Amtsinhabers vor eineinhalb Wochen offensiv für dessen Wiederwahl aus | Foto: Büro LH Kaiser/Filipovic

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