Schulterschluss mit Steiermark
Kärnten klar gegen Atomkraft und Ausbau von Krsko

Wieder einmal geht es um das AKW Krsko nahe Kärntens | Foto: Katja 143/Wikipedia
  • Wieder einmal geht es um das AKW Krsko nahe Kärntens
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Um die Energiewende doch noch zu schaffen, plant die EU-Kommission, zumindest unter bestimmten Bedingungen, u.a. Investitionen in Atomkraftwerke als klimafreundlich einzustufen. Darüber hinaus soll auch ein Trockenlager beim AKW Krsko und eine Erweiterung des ungarischen AKW Paks umgesetzt werden. Einen Schulterschluss gibt es als Reaktion darauf zwischen Kärnten und der Steiermark.

KÄRNTEN. Hand in Hand gehen die zwei Bundesländer in Bezug auf den Trockenlagerstandort des AKW Krsko. Die beiden für Umweltangelegenheiten zuständigen Landesrätinnen Sara Schaar (Kärnten) und Ursula Lackner (Steiermark) sprechen sich klar für die Beteiligung Österreichs am grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfungs- Verfahren (UVP) bezüglich des geplanten Trockenlagers am slowenischen AKW-Standort Krsko aus und haben dies auch beim zuständigen Bundesminsterium bekanntgegeben. 

„AKW-Erweiterungen bereiten Sorgen“
Schaar dazu: „Atomkraft ist keine zukunftsfähige Technologie im Kampf gegen den Klimawandel! Sie gefährdet Menschenleben. Die geplanten Erweiterungen Paks und Krsko bereiten mir besonders Sorgen. Denn beide befinden sich in erdbebengefährdeten Gebieten.“

„Wir sind für Schließung von Krsko“
Beide Bundesländer haben sich bereits mehrfach gegen eine Verlängerung des Betriebes bzw. die Errichtung eines zusätzlichen Reaktorblocks ausgesprochen. „Wir sind in der Vergangenheit aus hinlänglich bekannten Gründen immer wieder für die Schließung des AKW Krsko eingetreten. Im Falle einer Laufzeitverlängerung des bestehenden Kraftwerkes fordern wir ausdrücklich eine Umweltverträglichkeitsprüfung“, so die beiden unisono.

„Slowenien könnte erneuerbare Energien ausbauen“
Ein Punkt stößt Kärntens Umweltlandesrätin dabei besonders auf. So
hätte Slowenien beim Ausbau der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen ähnlich große Potentiale wie Kärnten, der südliche Nachbar nutze sie aber nicht: „Daher habe ich mich gemeinsam mit meiner Steirer Kollegin Ursula Lackner dafür eingesetzt, dass es für die Laufzeit-Verlängerung des bestehenden, bereits völlig veralteten Reaktorblocks in Krsko ein grenzüberschreitendes UVP-Verfahren geben muss. Der Einsatz hat sich gelohnt: Das Verfahren ist bereits eingeleitet, allerdings warten wir noch auf die Unterlagen aus Slowenien.“. 

UVP-Verfahren auf Schiene
Man begrüße, dass Slowenien der Forderung nach einem grenzüberschreitenden UVP-Verfahren für die Lagerung der Brennelemente am geplanten Trockenlagerort Krsko nachkommt: „Damit kann sichergestellt werden, dass die Genehmigungsplanung samt Umweltbericht der österreichischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird“, betonen Schaar und Lackner.

FPÖ: „Atomkraft wie schmutziger Lappen“
In dasselbe Horn bläst auch die Kärntner FPÖ: „Der Einsatz von Atomkraft zum Klimaschutz ist wie ein schmutziger Lappen zum Fensterputzen. Er wird die Probleme nur vergrößern“, erklärt der Kärntner FPÖ-Landesparteiobmann und freiheitliche Wirtschaftssprecher NAbg. Erwin Angerer.

„Fordern die sofortige Schließung“
Der Landesparteiobmann verweist auch auf die langjährige Forderung der FPÖ Kärnten nach einer Schließung des slowenischen Hochrisiko-Atomkraftwerkes Krško. „Das veraltete AKW Krško liegt in einem Erdbebengebiet und ist eine tickende Zeitbombe mit enormer Gefahr für ganz Mitteleuropa! Die aktuellen Forschungen von Global 2000 zeigen, dass das Bebenrisiko in der Region sogar noch größer ist als vermutet. Wir fordern daher die sofortige Schließung, statt einer Laufzeitverlängerung bis 2043 und den Bau eines neuen Reaktors“, so Angerer.

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